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10.02.2019 | 14:17 | Schweinepreise 

VEZG-Preis um 4 Cent auf 1,40 Euro angehoben

Bonn - In der Europäischen Union sind in der vergangenen Woche die Stückzahlen und Schlachtgewichte von schlachtreifen Schweinen weiter zurückgependelt, was nach wochenlangem Stillstand zu anziehenden Preisen führte.

VEZG-Preis
Schlachtschweinepreise geraten in Bewegung (c) proplanta
In Deutschland berichtete die Vereinigung der Erzeugergemeinschaft für Vieh und Fleisch (VEZG) von einem Angebot, das für die aktuelle Schlachtwoche nur noch bei 91 % des Durchschnitts liege. Da gleichzeitig die Nachfrage der Schlachtbetriebe rege blieb, wurde die VEZG-Notierung am vergangenen Mittwoch (6.2.) um 4 Cent auf 1,40 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) angehoben. Dies wurde der Vereinigung zufolge jedoch von den maßgeblichen Schlachtbetrieben nicht akzeptiert, die unveränderte Hauspreise zahlen wollten. Sie verwiesen laut Analysten auf den nach wie vor gut versorgten Fleischmarkt, der keine Preissteigerungen zulasse.

Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) machte das genossenschaftliche Unternehmen Westfleisch „als Rädelsführer“ für die Hauspreise verantwortlich, dem später andere große Schlachter wie Vion oder Tönnies gefolgt seien. „Hauspreise zu verkündigen, während sich die eigenen Einkaufsabteilungen die Finger auf der Suche nach Schweinen wund telefonieren, ist nicht nachvollziehbar“, kritisierte die ISN. Der dänische Schlachtkonzern Danish Crown (DC) bestätigte, dass die Fleischnachfrage am EU-Binnenmarkt „nicht überwältigend“ sei, das Angebot aber unter dem Vorjahresniveau liege.

Gegenwärtig würden im Tagesgeschäft große Mengen gehandelt oder kurzfristige Kontrakte abgeschlossen, doch werde sich die Situation bald ändern. Der globale Vertriebsleiter bei DC, Lars Albertsen, rechnet mit geringeren Angebotsmengen und steigenden Preisen, weshalb das Unternehmen keine längerfristigen Kontrakte zu Konditionen abschließen werde, die nicht den Erwartungen für die kommenden Monate entsprechen würden. Dies sei auch den Käufern mitgeteilt worden. DC hob seinen Ankaufspreis für Schweine um umgerechnet 2,7 Cent/kg SG an.

Deutliches Plus auch in Österreich In Spanien setzte sich der Rückgang des Schlachtschweineangebots und der Schlachtgewichte vergangene Woche mit größerer Intensität fort. Neben saisonalen Gründen machen Analysten des Mercolleida dafür auch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Belgien im September 2018 verantwortlich, der wochenlang zu einer Störung der Ferkelimporte geführt habe, so dass nun Schlachtschweine fehlten. Die spanische Leitnotierung legte am vergangenen Donnerstag um 2,5 Cent auf 1,065 Euro/kg Lebendgewicht (LG) zu.

In Österreich berichtete der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) von einem Ende der Überschusssituation am Lebendmarkt, aber schwierigen Fleischgeschäften. Der VLV setzte seine Notierung um 4 Cent auf 1,39 Euro/kg SG nach oben. Zudem legten die Notierungen in Frankreich um 1,1 Cent/kg SG und in Belgien um 1 Cent/kg LG zu. In allen Ländern der EU hatten sich die Schlachtschweinepreise nach Kommissionsangaben in der Woche zum 3. Februar im EU-Mittel dagegen nur knapp behauptet.

Im Durchschnitt zahlten die Schlachtbetriebe für Tiere der Handelsklasse E 133,98 Euro/100 kg; das waren 0,14 Euro oder 0,1 % weniger als in der Vorwoche. Vergleichsweise hohe Abschläge mussten allerdings die Mäster in Rumänien mit 6,6 % und in Bulgarien mit 4,9 % verkraften. In den Schweinehochburgen Deutschland, Spanien, Polen, Niederlande und Frankreich blieben die Notierungen unverändert. Nur in Litauen, Slowenien und Italien wurde mehr Geld für Schlachtschweine gezahlt; die Zuschläge betrugen dort zwischen 0,7 % und 1,0 %.

 
EU-Marktpreise für Schlachtschweine - Woche vom 28. Januar bis 3. Februar 2019Bild vergrößern
EU-Marktpreise für Schlachtschweine - Woche vom 28. Januar bis 3. Februar 2019
AgE
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