Typisch für die Jahreszeit ist auch die eher verhaltene Nachfrage am
Fleischmarkt, obwohl aus Ländern wie Frankreich oder Dänemark durchaus von zufriedenstellenden Mengenabsätzen berichtet wird.
In Deutschland konnte die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) ihre Leitnotierung für Schlachtschweine am vergangenen Mittwoch (9.1.) auf dem Niveau von 1,36 Euro/ kg Schlachtgewicht (SG) halten. Aus der Schlachtbranche sollen laut Analysten jedoch Forderungen nach einer Preissenkung gekommen sein. Das Angebot für die aktuelle Schlachtwoche bezifferte die VEZG - gemessen am durchschnittlichen Aufkommen - auf 102 %, doch habe das große Angebot seine Käufer gefunden.
In Österreich blieb nach Angaben des Verbandes land- wirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) der Lebendmarkt ebenfalls reichlich versorgt, und wegen des Rückstaus stiegen die Schlachtgewichte wieder über die 99-kg-Marke. Zudem habe die Schneelage den Frischfleischabsatz in mehreren Skigebieten erschwert oder verhindert. In Anlehnung an die „vernunftgetragene Preisfestlegung in Deutschland“ sei auch in Österreich die Notierung auf einem unveränderten Niveau von 1,37 Euro/kg SG erfolgt, erklärte der VLV.
In Frankreich sorgten die zahlreichen Promotionen für
Schweinefleisch im Einzelhandel für Nachfrage, so dass das umfangreiche Lebendangebot zu stabilen Schlachtschweinepreisen vermarktet werden konnte. Auch in Belgien, Italien, Spanien und Dänemark blieben die Notierungen vergangene Woche unverändert.
Danish Crown berichtete von einem großen Frischfleischangebot am
Binnenmarkt, doch sei auch die Nachfrage rege, so dass sich die Preisabschläge in Grenzen hielten. Der Export nach Japan und China wurde als stetig beschrieben.
Startpreis um gut 4 Euro niedrigerIn der gesamten Europäischen Union hatten die
Schlachtschweinepreise laut Kommissionsangaben nach dem Jahreswechsel in der Woche zum 6. Januar etwas schwächer tendiert. Im Durchschnitt wurden Tiere der Handelsklasse E mit 134,51 Euro/100 kg SG abgerechnet; das waren 0,96 Euro oder 0,7 % weniger als in der letzten Dezemberwoche. Im Vorjahresvergleich zeigt sich, dass der Startpreis ins Jahr 2019 um 4,16 Euro oder 3,0 % niedriger lag als Anfang Januar 2018.
Nach vorläufigen Daten belief sich der durchschnittliche Schlachtschweinepreis im vergangenen Jahr im Mittel der Gemeinschaft auf 142,07 Euro/100 kg SG; das bedeutete im Vergleich zu 2017 für die Erzeuger ein Minus von 18,89 Euro oder 11,7 %.
Überdurchschnittlich starke Erlöseinbußen von 18,3 % mussten dabei die belgischen
Mäster verkraften, wobei der Ausbruch der Afrikanischen
Schweinepest (ASP) und der folgende
Preisverfall eine wesentliche Rolle spielten. Zwischen 12,3 % und 14,0 % geringere
Schweinepreise erhielten gegenüber 2017 die Erzeuger in Frankreich, Deutschland, Polen, den Niederlanden und Dänemark.
Etwas weniger stark fielen die Abschläge mit 10,9 % in Österreich und 10,5 % in Spanien aus. Für Italien wird ein unterdurchschnittlicher Rückgang von 8,5 % ausgewiesen. Neben den Mittelmeerinseln Malta und Zypern war Finnland das einzige Land mit höheren Schlachtschweinepreisen; diese legten im Vergleich zu 2017 um 3,2 % zu.