Die Tiere nehmen bei der Hitze weniger Futter auf und wachsen dadurch langsamer, was sich durch geringere Anlieferungen an die Schlachtbetriebe und abnehmende Schlachtgewichte bemerkbar macht. Der spürbare Rückgang schlachtreifer Schweine hat vergangene Woche die Phase rückläufiger Erzeugerpreise in Mittel- und Nordeuropa beendet; im Süden wurden auch Zuschläge für die knappen Schweine gezahlt.
Die Schlachtschweinenotierung der Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) beendete am vergangenen Mittwoch (24.7.) ihre zweiwöchige Korrekturphase nach unten und blieb mit 1,74 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) stabil. Der Vereinigung zufolge ist im Verlauf der aktuellen Schlachtwoche hitzebedingt mit einem weiteren Rückgang des Schlachtaufkommens zu rechnen; sie bezifferte das Schweineangebot auf 90 % der Durchschnittsmenge im Jahr.
Einige Schlachtbetriebe hatten im Vorfeld der Notierung wegen des sommerlich schwachen Fleischmarktes allerdings auf eine weitere Senkung des VEZG-Preises gedrängt. Die hohen Temperaturen haben nämlich auch die Nachfrage für
Schweinefleisch gedämpft, das laut Vermarktern auch wegen abgereister Urlauber nur schwer verkäuflich ist.
In Österreich steuerte das Schweineangebot zuletzt auf ein neues Jahrestief zu; allerdings war gleichzeitig der Bedarf der Schlachtbetriebe eher gering. Bei dem auf niedrigem Niveau ausgeglichenen Markt blieb die Leitnotierung des Verbandes landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) mit 1,74 Euro/kg SG ebenfalls unverändert.
Gleiches galt für die Notierungen in Dänemark und in den Niederlanden. In Belgien erhöhten hingegen die Danisgruppe und Westvlees ihren Auszahlungspreis um jeweils 2 Cent/kg Lebendgewicht (LG).
Hoher Preiszuschlag in ItalienIn Frankreich setzte sich vergangene Woche am Marché du Porc Breton der seit Ende Juni zu beobachtende moderate Preisanstieg fort; die Notierung gewann im Vorwochenvergleich 1,1 Cent/kg SG hinzu. Grund war auch hier das sehr kleine Schweineangebot.
Frankreichs
Landwirtschaftsminister Didier Guillaume hatte zudem wegen der
Hitzewelle für betroffene Departements Transporteinschränkungen für Nutztiere verfügt. In Italien legte die Notierung sogar um 4,9 Cent/kg Lebendgewicht (LG) zu; dort lief der Fleischabsatz wegen der vielen Touristen besser.
In Spanien tat sich hingegen bei der Schlachtschweinenotierung nichts; sie blieb unverändert auf dem Jahreshoch von 1,456 Euro/kg LG.
Nach Angaben der
EU-Kommission war in der Woche zum 21. Juli in der Gemeinschaft eine deutliche Schwäche bei den Schlachtschweinepreisen zu spüren. Im Durchschnitt der Mitgliedsländer erlösten Tiere der Handelsklasse E 174,27 Euro/100 kg SG; das waren 2,76 Euro oder 1,6 % weniger als eine Woche zuvor. Vor allem in den Schweinehochburgen Deutschland, Polen, den Niederlanden und Dänemark gaben die Preise spürbar nach, und zwar zwischen 2,1 % und 2,9 %.
Kaum geringer fielen die Abschläge in Österreich und Belgien aus. Demgegenüber zahlten die Schlachtbetriebe in Spanien, Portugal und Frankreich ihren Mästern unverändertes Geld. Steigende Notierungen gab es in den Mitgliedsländern praktisch nicht; lediglich in Schweden und Finnland waren minimale Zuschläge von jeweils 0,3 % beim Schlachtschweinepreis zu verzeichnen.