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03.09.2018 | 16:02 | Unzählige Streuner 
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Zu viele wilde Katzen in Bayern

München / Rottenbuch - Streunende Katzen werden in Bayern aus Sicht des Landestierschutzbundes immer mehr zum Problem.

Streunende Katzen in Bayern
Mancherorts werden sie sogar abgeschossen: Streunende Katzen gelten zum Beispiel für Vögel als Gefahr. In Bayern wird ganz unterschiedlich mit den Tieren umgegangen. (c) proplanta
Geschäftsstellenleiter Andreas Brucker schätzt die Zahl der freilebenden Katzen im Freistaat inzwischen auf etwa eine Million.

Offizielle Zahlen und Statistiken, wie viele streunende Katzen es sind und woher sie kommen, werden in Bayern jedoch nicht erfasst, wie das bayerische Umweltministerium in München mitteilte. Streunende Katzen gelten zum Beispiel als Problem für die heimische Vogelwelt, insbesondere mit Blick auf gefährdete Arten.

In den meisten Fällen hätten die Besitzer die Tiere ausgesetzt, sagte Brucker der Deutschen Presse-Agentur. Ein großes Problem sei, dass in vielen Ortschaften nichts getan werde, um die Streuner zu fangen.

Das Tierschutzgesetz regelt, dass die Länder die Zahl freilebender Katzen vermindern dürfen, wenn sie aufgrund der hohen Anzahl vor Schmerzen, Leiden oder Schäden geschützt werden müssen. In Bayern sind dafür die einzelnen Kreisverwaltungsbehörden zuständig. Denn vor Ort könne am besten beurteilt werden, ob Maßnahmen wie eine Kastration oder das Implantieren eines Chips erforderlich sind, erklärte das Umweltministerium weiter.

Dem Landestierschutzbund reicht das nicht: Wenn die zuständigen Behörden nichts oder nur wenig gegen freilebende und nicht sterilisierte Katzen unternehmen, lässt das die Population Brucker zufolge in die Höhe schnellen: «Es reicht eine einzige Katze», betonte er. «Die bekommt zwei bis sechs Junge, davon ist die Hälfte weiblich. Die werfen dann ein paar Monate später wieder - und so geht es immer weiter.»

Sobald der Landestierschutzbund mit Sitz in Rottenbuch (Landkreis Weilheilm-Schongau) eine streunende Katze fängt, wird sie durch einen Chip oder eine Tätowierung registriert und anschließend kastriert oder sterilisiert. Danach komme sie in der Regel in ein Tierheim - in der Hoffnung, das Tier dort an einen Besitzer vermittelt werden kann.

Manchmal komme es aber auch vor, dass die gefundene Katze ein Leben als Haustier nicht kennt. «Denen tut man keinen Gefallen, wenn man sie Besitzern übergibt», erklärt Brucker. In solchen Fällen werde das Tier dann wieder freigelassen.
dpa/lby
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Kommentare 
margarete2052 schrieb am 19.10.2023 10:01 Uhrzustimmen(1) widersprechen(1)
"Haus"katzen zu Hause lassen!
Immer wieder werden viel zu viele streunende und wildernde Katzen beklagt.
Warum ist es dann immer noch erlaubt, Katzen einfach frei herum laufen zu lassen? Katzen müssen weder registriert werden, noch unterliegen sie irgentwelcher Einschränkungen. WARUM? Für alle anderen Haustiere gibt es Verordnungen, Gesetze, Regeln etc. Nur für Katzen nicht.
Das Ergebnis: Streunende und wildernde Katzen!
Wenn die Städte und Gemeinden sich weigern für Katzenhalter Auflagen zu erlassen, dann sind die auch für streunende und wildernde Katzen zuständig. Katzen einfangen, sterilisieren und die Unterbringung in Gehegen, wo sie nicht ausbrechen können. Das ist nötig um die noch bei uns lebenden Wildtiere zu schützen.
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