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07.07.2018 | 14:02 | Raubfisch 

«Problem-Wels» sorgt in Offenbach für Diskussionen

Offenbach/Frankfurt - Der Wels, der in einem Offenbacher Weiher artgeschützte Küken frisst, soll von Berufsfischern aus dem Gewässer geholt werden.

Wels Dreieichpark
Das Ende des Offenbacher Problem-Welses naht: Die Stadt Offenbach will ihn von Berufsfischern angeln und töten lassen. Tierschützer sind entrüstet. Doch niemand will den Raubfisch. (c) proplanta
Das teilte die Stadt am Freitag mit. Einen Termin für das mögliche Ende des Fisches gibt es nach Angaben der Stadt noch nicht, ein Fischer werde noch gesucht. Bis mindestens Montag dürfe der Wels aber noch unbehelligt in dem Weiher schwimmen. Ist der Wels gefangen, soll er getötet werden, da die Stadt nach eigenen Angaben niemanden findet, der ihn artgerecht halten kann und aufnehmen will.

Nach einem Bericht der «Offenbach-Post» wollte zunächst ein Angelsportverein im Auftrag der Stadt Jagd auf den «Problem-Wels» machen. Nach Protesten von Tierschützern seien die Hobby-Angler aber von ihrer Zusage zurückgetreten. Es habe Ankündigungen gegeben, die Angler zu behindern und zu demonstrieren. «Da gab es regelrechte Hasstiraden gegen uns», zitiert die Zeitung ein Vereinsmitglied.

Das rund 1,5 Meter lange Tier hat im sogenannten Sommerloch Bekanntheit erlangt, weil es im Weiher im Dreieichpark artgeschützte Enten- und Hühnerküken frisst. Zuvor hatte der Wels alle Fische im Weiher verspeist. Nun droht er zu verhungern, zudem ist der kleine Teich mit Springbrunnen nach Angaben von Experten kein geeigneter Lebensraum für ihn. Nach einer Theorie der Stadt könnte das Tier als Fischlaich an den Flossen von Enten von einem anderen Gewässer eingeschleppt worden sein.

Die Tierrechtsorganisation Peta forderte am Freitag, den Wels umzusiedeln statt zu töten. Im Main oder einem anderen Fluss finde er einen natürlichen Lebensraum vor. Zudem solle er mit einem Netz statt mit Elektrobefischung entnommen werden. «Genau wie die Vögel und die anderen Fische im Weiher will der Wels unversehrt und in Freiheit leben», teilte Peta-Meeresbiologin Tanja Breining mit. Die einzig tierfreundliche Option bestehe darin, den Fisch umzusiedeln: «Auf diese Weise dürfte er weiterleben und die Weiherbewohner wären in Sicherheit.»

Nach Angaben der Stadt findet sich aber niemand, der den Raubfisch aufnehmen will. Eine Umsetzung in ein öffentliches Gewässer müsse das Regierungspräsidium genehmigen. Dieses habe eine entsprechende Anfrage des Umweltamtes zur Umsetzung in den Main abgelehnt: Die Bestrebung sei eher, die Wels-Population in dem hessischen Fluss zu verringern.
dpa/lhe
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