Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
17.01.2019 | 06:41 | Konzern-Zusammenschluss 

Allianz gegen Plastik-Müll gegründet

Frankfurt / London - Rund 30 globale Konzerne haben sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen, um Plastik-Müll in der Umwelt zu reduzieren.

Allianz gegen Plastikmüll
Konzerne gründen Allianz gegen Plastik-Müll. (c) proplanta
Die Unternehmen aus der Chemie-, Kunststoff-, Konsumgüter- und Abfallbranche gründeten am Mittwoch in London eine Allianz, die bis 2024 etwa 1,5 Milliarden Dollar investieren will.

Ziel sei es, Lösungen und Technologien zu entwickeln, mit denen sich die unkontrollierte Plastik-Entsorgung etwa ins Meer stoppen lasse, erklärte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Frankfurt.

Das Geld der «Alliance to end plastic waste» («Bündnis zum Ende von Plastikmüll») solle in Projekte für Recycling, Wiederverwertung und Sammlung von Kunststoffabfällen fließen.

«Kunststoffe sind sehr leistungsfähige, vielseitig einsetzbare und ressourcenschonende Materialien», sagte VCI-Präsident Hans Van Bylen. Sie dürften aber nicht als Abfall in die Umwelt gelangen. Teil des Bündnisses sind die Energieriesen Shell und Total, der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble und die deutschen Unternehmen BASF, Covestro und Henkel.

Die Allianz will ihre Bemühungen zunächst auf Afrika und Asien-Pazifik konzentrieren, wo besonders viel Plastik-Müll in die Meere gerät. Dort sollen in Zusammenarbeit mit Regierungen und Verwaltungen etwa Entsorgungswege für Plastik aufgebaut, Gebiete von Müll gereinigt und Menschen über die Umweltschäden aufgeklärt werden.

Greenpeace begrüßte das Vorhaben. Es sei höchste Zeit, Kunststoff-Müll einzudämmen, sagte Manfred Santen, Experte für Plastik bei der Umweltorganisation. Die Konzerne müssten aber auch ihre Packungsgrößen für Konsumgüter oder Lebensmittel ändern, die gerade für arme Kunden in Schwellenländer immer kleiner würden. «Der Trend geht in die komplett falsche Richtung», kritisierte Santen.

Der Umweltverband WWF lobte ferner das finanzielle Engagement der Unternehmen. Es fehlten aber verbindliche Ziele sowie Bekenntnisse, die eigene Produktionsstätten und Lieferketten zu ändern. Kunststoff-Firmen müssten die Recyclingfähigkeit von Materialien verbessern und Konsumgüterhersteller unnötige Verpackungen vermeiden.

Die Verschmutzung der Weltmeere mit Plastik ist eines der drängendsten Umweltprobleme weltweit. Im Jahr 2050 könnte in den Weltmeeren mehr Plastik als Fisch schwimmen, schätzt die EU. Sie will Plastik-Wegwerfartikel wie Trinkhalme und Besteck bis 2021 verbieten.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Lemke hofft auf internationalen Durchbruch gegen Plastikmüll

 Auf dem Meeresgrund liegen bis zu elf Millionen Tonnen Plastikmüll

 Deutschland stimmt trotz Bedenken für neue EU-Verpackungsregeln

 Ziele für weniger Verpackungsmüll in der EU

 Exportmengen von Plastikmüll gen Asien steigen deutlich

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau