Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
19.04.2018 | 07:49 | Waldschädling 

Borkenkäfer im Ausflug

München - Das sonnig-warme Wetter hat die Entwicklung der Borkenkäfer im Freistaat beschleunigt.

Borkenkäferschäden
Borkenkäfer schwärmen aus. (c) proplanta
Wie Forstministerin Michaela Kaniber mitteilte, ist in den nächsten Tagen mit dem ersten großen Schwärmflug der Waldschädlinge zu rechnen. Die Ministerin ruft deshalb die Waldbesitzer auf, in den kommenden Wochen gründlich zu kontrollieren, ob ihre Fichtenwälder befallen sind.

Die Symptome seien gut erkennbar: Frischer Befall ist am braunen Bohrmehl zu sehen, das sich auf Rindenschuppen, am Stammfuß, in Spinnweben oder auf der Bodenvegetation sammelt. Bei länger befallenen Bäumen färben sich die Kronen braun und die Rinde blättert ab. In solchen Fällen ist es laut Kaniber wichtig, auch benachbarte Bäume intensiv zu untersuchen.

Heuer sei besonders große Wachsamkeit geboten, um eine starke Vermehrung der Käfer zu verhindern. Denn wegen der idealen Lebensbedingungen im letzten Jahr hätten mehr Käfer als sonst im Boden und unter der Rinde befallener Fichten überwintert.

Befallene Stämme sollten nach Aussage der Ministerin rasch aufgearbeitet und dann entrindet oder mindestens 500 Meter aus dem Wald transportiert werden. Zudem sei es ratsam, die Baumkronen zu häckseln, denn die Käfer nutzen schon Äste ab drei Zentimetern Durchmesser als Brutstätte. Aber auch bisher nicht aufgearbeitetes Bruch- oder Windwurfholz aus vorausgegangenen Stürmen ist für die Käfer ideales Brutmaterial und sollte daher zügig entfernt werden.

Diese sogenannte „saubere Waldwirtschaft“ ist laut Kaniber die einzig wirksame und bewährte Methode, um eine Massenvermehrung zu verhindern, die auch größere Waldflächen zum Absterben bringen kann. Beratung und Unterstützung bei der Bekämpfung bieten die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse. Detailinfos zum Borkenkäfer und einen Überblick über die Gefährdungslage gibt es unter www.borkenkaefer.org.
stmelf
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Schutzzone im Nationalpark Bayerischer Wald wird verändert

 Weniger Schadholz führt zu Rückgang beim Holzeinschlag

 Minimum der Schutzzone im Nationalpark Bayerischer Wald unangetastet

 5,9 Millionen Kubikmeter Schadholz aus Thüringer Wäldern geräumt

 Weniger Holz in Brandenburgs Wäldern gefällt

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken