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12.09.2018 | 02:27 | Meeresschutz 
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Brasilien lehnt Kuhhandel bei der Walfangtagung ab

Florianópolis - Die Einrichtung eines Walschutzgebietes im Südatlantik ist bei der Walfangtagung in Brasilien abgelehnt worden.

Walfangtagung
Ein neues Walschutzgebiet im Südatlantik wird es vorerst nicht geben. Die Walfangstaaten Japan, Norwegen und Island blockieren die Initiative. Sie fordern auch die Freigabe des kommerziellen Walfangs. (c) proplanta
Der von Brasilien, Argentinien und Südafrika gestellte Antrag für das Schutzgebiet erreichte am Dienstag in Florianópolis nicht die notwendige Dreiviertelmehrheit der IWC-Mitglieder.

Zu den 39 Stimmen für die Einrichtung des Walschutzgebietes zählten neben den Antragstellern die Europäische Union und die Schweiz.

Dagegen sprachen sich 25 Staaten aus, unter ihnen Japan, Norwegen und Island, die die Wiederaufnahme der kommerziellen Waljagd befürworten.

Auch Südkorea und Russland stimmten gegen das Schutzgebiet, das Brasilien seit 22 Jahren bei der IWC durchzusetzen versucht.

Die japanische Delegation hatte angeboten, im Abstimmungsverfahren für das Schutzgebiet eine einfache Mehrheit zu akzeptieren, wenn im Gegenzug der Antrag Japans für Fangquoten gleichfalls mit einfacher Mehrheit angenommen werden könne. Die Befürworter des Schutzgebietes nahmen dieses Angebot aber nicht an.

«Der befürchtete Kuhhandel, den Japan Brasilien offen anbot, ist nicht zustande gekommen», erklärte die Umweltschutzorganisation Pro Wildlife. Dies lasse hoffen, dass Japans Vorschlag, dem kommerziellen Walfangverbot ein Ende zu setzen, ebenfalls scheitern werde. Über die von Japan geforderte Aufhebung des seit 1986 gültigen Walfang-Moratoriums muss bis zum Abschluss der Tagung am Freitag abgestimmt werden.

Zur Debatte steht auch die erlaubte Fangquote für Subsistenzjagd - also das Jagen zur Deckung des Eigenbedarfs - indigener Gruppen in Grönland, Russland, den USA und dem Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen, die aktuell insgesamt knapp 2.800 Wale pro Jahr beträgt.

Die betroffenen Staaten wollen eine automatische Erneuerung der Fangquoten über die nächsten sieben Jahre durchsetzen, bei der die ungenützten Quoten teilweise von einem Jahr auf das nächste übertragen werden können. Umweltschutzorganisationen wie Ocean Care fürchten, dass hiermit über den Bedarf der indigenen Gruppen hinweg der kommerzielle Walfang gefördert werden könnte.

Brasilien setzt sich für den Umbau der IWC ein. Aus der Walfangkommission solle eine Walschutzkommission werden, heißt es in der vom Gastgeberland vorgeschlagenen «Florianópolis-Deklaration».

«Whale-Watching» sei die einzige nachhaltige Nutzung der Walbestände, die sich bis auf den Status der Zeit der vorindustriellen Bejagung erholen sollten. Allein im 20. Jahrhundert wurden Schätzungen zufolge etwa drei Millionen Wale getötet.
dpa
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Kommentare 
franzvonassisi schrieb am 15.09.2018 15:52 Uhrzustimmen(3) widersprechen(2)
Japan, Island, Norwegen- Länder, die aus genau diesem Grund boykottiert werden müssen. Sie führen sich auf wie die Axt im Walde- ihre Gier, ihre Gefrässigkeit, ihre Rücksichtslosigkeit kennt keine Grenzen. Verabscheuungswürdig! Wenn sie sich nicht freiwillig zurücknehmen, müssen sie abgestraft werden. Gegen Länder, die Menschenrechte mit Füßen treten, gibt es auch Sanktionen (zumindest teilweise- warum eigentlich nicht massiv gegen die TÜRKEI????)- somit könnte man das Recht der Meeresbewohner auf Leben auch verteidigen und erhalten. Aber ja, ich vergass- es geht ja nur um Tiere……!
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