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25.04.2019 | 02:35 | Umfrage zum Umgang mit Wölfen 

CDU will eine Regulierung der Wolfsbestände

Magdeburg - Die CDU im Landtag hat eine Regulierung der Wolfsbestände gefordert.

Regulierung der Wolfsbestände
Die CDU-Fraktion präsentiert eine Umfrage zum Umgang mit Wölfen. Man wolle zur Versachlichung der Debatte beitragen, heißt es. Kritiker vermuten jedoch, dass das Gegenteil der Fall ist. (c) Petra Kohlstädt - fotolia.com
«Wir brauchen ein vernünftiges Management, um das Sicherheitsgefühl der Menschen zu gewährleisten», sagte CDU-Agrarpolitiker Bernhard Daldrup am Mittwoch. Es gehe nicht um die Ausrottung der Wölfe. Die CDU-Fraktion sei jedoch der Auffassung, dass es trotz des bestehenden strengen Schutzstatus des Wolfes noch Spielraum für eine Regulierung gebe.

Laut einer von den Christdemokraten in Auftrag gegebenen Umfrage zum Umgang mit dem Wolf halten 53 Prozent der befragten Sachsen-Anhalter die Wiederansiedlung des Wolfes für sehr wichtig oder eher wichtig. Eine Mehrheit von rund 80 Prozent sprach sich aber dafür aus, dass die Ausbreitung des Wolfes in Deutschland kontrolliert und gesteuert werden und der bislang geltende Schutzstatus überprüft werden sollte.

Die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts dimap ist repräsentativ, rund 1.000 Menschen wurden Anfang April am Telefon und online befragt. Die gleichen Fragen stellte die CDU-Fraktion auch in einer reinen Online-Umfrage, an der sich rund 5.000 Menschen beteiligten. Diese Befragung, bei der ein deutlich größerer Anteil eine Regulierung der Wolfsbestände ablehnte, ist nicht repräsentativ für die Bevölkerung.

In Sachsen-Anhalt gibt es laut aktuellem Monitoring gesicherte Erkenntnisse zu 92 Wölfen, die im Land leben. Da es immer wieder zu Wolfsangriffen auf Nutztiere kommt, sehen vor allem Weidetierhalter den Wolf kritisch. Bislang dürfen Wölfe nur in Einzelfällen geschossen werden, wenn sie immer wieder Zäune überwinden oder sich auffällig verhalten. Daldrup kritisierte, dass diese Entscheidung von den Naturschutzbehörden allein getroffen werde. «Betroffene, die den Schaden haben, müssen einbezogen werden», forderte er.

Tierhalter werden für Wolfsrisse entschädigt, zudem gibt es Fördergeld für die Anschaffung von Zäunen und Herdenschutzhunden. Der Wolfsexperte der CDU-Fraktion, Detlef Gürth, kritisierte, es sei eine «Wolfsindustrie» entstanden, die gut von dem Tier lebe. Die Rückkehr des Wolfes schönzureden sei ebenso falsch wie Horrorszenarien an die Wand zu malen. Die Debatte müsse sachlich geführt werden.

Linken-Umweltpolitiker Hendrik Lange warf der CDU hingegen vor, mit ihren Aussagen und der Umfrage gerade nicht zur Versachlichung beizutragen. Es würden Ängste geschürt, statt Aufklärung zu betreiben. Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) erklärte: «Wir betreiben hier in Sachsen-Anhalt ein akribisches, wissenschaftlich fundiertes Wolfsmonitoring.» Sie warf Gürth vor, die Arbeit der Fachleute mit populistischen Unterstellungen zu diskreditieren.
dpa/sa
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