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06.12.2018 | 14:19 | Forsa Umfrage 
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Deutsche fordern mehr staatlichen Schutz für den Wald

Berlin - 82 Prozent der Deutschen fordern laut einer Forsa-Umfrage, dass Bund, Länder und Kommunen sich entschiedener für den Wald als natürlichen Lebensraum einsetzen.

Waldschutz
(c) proplanta
Für die Mehrheit der Befragten ist der Schutz der biologischen Vielfalt im Wald zudem wichtiger, als die forstwirtschaftliche Nutzung. Die Deutschen empfinden den Wald als besonders schützenswert. Für 91 Prozent der Befragten ist der Wald als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sehr wichtig.

Das zeigt eine neue Forsa-Umfrage, die von der Naturwald Akademie in Auftrag gegeben wurde. Den Schutz von Wasser, Klima und Böden durch den Wald bewerten fast ebenso viele der Deutschen (89 Prozent) als sehr bedeutend ein. Mehr Waldnaturschutz, weniger Forstwirtschaft, sagt die Mehrheit der Befragten: 55 Prozent finden es wichtiger, den Wald als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu bewahren, als mit Holzverkauf Geld zu verdienen. Je jünger die Befragten, desto wichtiger ist ihnen der Wald, als Schutzraum für biologische Vielfalt.

„In Zeiten von Artensterben und den sichtbaren Zeichen des Klimawandels in diesem Sommer wird den Menschen in der Stadt und auf dem Land immer bewusster, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt. Die Umfrage zeigt, dass die Bürger erwarten, dass sich Bundes- und Landesregierung mehr für den Wald einsetzen“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. „Wir fordern daher, dass in den Waldgesetzen endlich der Schutz der Wälder deutlicher niedergeschrieben wird“, so Tschimpke. Möglich wäre dies beispielsweise durch eine Definition der sogenannten „Guten fachlichen Praxis“, beziehungsweise der "ordnungsgemäßen Forstwirtschaft“ nach ökologischen Erfordernissen. Dazu gehört beispielsweise die Förderung von heimischen Baum- und Straucharten, der Verzicht auf eine Bewirtschaftung bei zehn Prozent der öffentlichen Waldfläche oder das Verbot von Pestiziden im Wald.

„Die Befragung zeigt, Bürger wünschen sich natürliche Wälder mit einer intakten Natur. Aber im Wald steht oft die Gewinnung von Holz im Vordergrund. Wir brauchen dringend einen Systemwechsel in der Forstwirtschaft “, sagt Pamela Scholz, Geschäftsführerin der Naturwald Akademie.
(c) Nabu
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Kommentare 
Waldläufer schrieb am 06.12.2018 17:26 Uhrzustimmen(18) widersprechen(33)
Nachdem der überwiegende Teil der deutschen Forstwirtschaft jahrzehntelang dem "Brotbaum" Fichte gehuldigt hat, sind nun nach diesem Desaster des Jahres 2018 und dem folgenden desaströsen Haushaltsjahr 2019 doch tatsächlich einige Förster auf den Weg der Erkenntnis gelangt - oder doch nicht ? Wenigstens die Wälder der öffentlichen Hand haben dank mutiger Vordenker schon nach dem Orkan im Jahr 1972 angefangen, die ihnen anvertrauten Forsten naturnaher zu begründen und zu bewirtschaften.
Es wird wohl noch weitere Jahrzehnte dauern, bis auch die größten Ignoranten und Lobbyisten der Nadelholzindustrie unter den Entscheidungsträgern erkennen, daß man sich mit der Fichte und anderen ungeeigneten Baumarten wahrlich auf den Holzweg begeben hat.
Die Fichte wurde nicht nur in einem ungeeigneten Lebensraum gepflanzt weit entfernt vom natürlichen Verbreitungsgebiet, sondern dazu auch noch auf völlig ungeeignete Standorte.
Merke : auch mit der Buche kann man wirtschaften und Geld verdienen !
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