Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.06.2019 | 07:39 | Dürremonitor 
Diskutiere mit... 
   1   2

Deutschland ist bei Trockenheit zweigeteilt

Leipzig - Nach dem bundesweiten Extremjahr 2018 ist Deutschland in diesem Jahr bei der Trockenheit zweigeteilt.

Dürremonitor
Das Dürrejahr 2018 ist noch in frischer Erinnerung. Und auch jetzt ist es in Deutschland wieder heiß und trocken. Ein Klimaforscher warnt aber vor vorschnellen Vergleichen. (c) proplanta
Während es in der Südhälfte nur wenig Probleme damit gibt, fehlt im Norden Wasser im Boden. Das geht aus dem Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig hervor.

Die Situation ist Nord- und Ostdeutschland sei zu Beginn des Sommers ungünstig, sagte UFZ-Klimaforscher Andreas Marx. «Es fehlt Regen.» Aus dem Wassermangel im Boden können sich erhebliche Probleme ergeben, vor allem für die Landwirtschaft, die Wälder und die Frachtschifffahrt etwa auf der Elbe.

Im Norden und Osten sei der Boden bis 25 Zentimeter Tiefe zu trocken. Das sei vor allem für die Felder schwierig, erläuterte Marx. In tieferen Bodenschichten bis 1,80 Meter zeigt der Monitor sogar großflächig eine außergewöhnliche Dürre an. Das führe zu erhöhter Waldbrandgefahr und lasse die Bäume weniger widerstandfähig gegen Schädlinge werden. Wegen des niedrigen Wasserstands in kleineren Seen breiteten sich dort zudem Algen aus.

Man dürfe die Lage aber nicht überdramatisieren, sagte Marx. Mit 2018 sei das aktuelle Jahr nicht zu vergleichen. «2018 war ein Extremereignis. Und Extremereignisse sind sehr selten, vor allem in aufeinanderfolgenden Jahren.» Auch wenn aktuell wieder Hitze und Trockenheit herrschten, dürfe man nicht davon ausgehen, dass sich die Dürre vom vorigen Jahr einfach wiederhole.

Auch die Jahre 1974 bis 1976 seien sehr trocken gewesen, sagte der Klimaforscher. Gravierende wirtschaftliche Schäden habe es aber nur in einem der Jahre gegeben. Danach habe sich die Lage wieder entspannt.

Der Dürremonitor ist ein Berechnungsmodell für die Bodenfeuchte. Die UFZ-Forscher können dort für jeden einzelnen Tag seit 1951 die Feuchtigkeit im Boden darstellen. Als Dürre gilt, wenn die 20 Prozent der trockensten Werte erreicht werden.

Bodenfeuchte lasse sich besser berechnen als messen. Wenn man Messgeräte in den Boden eingrabe, verändere man zugleich den Boden und verzerre damit die Ergebnisse, erläuterte Marx. Die Daten der UFZ-Forscher werden unter anderem von Land- und Forstwirtschaft für die Einschätzung der Lage verwendet.
dpa
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
deereblau schrieb am 25.06.2019 21:34 Uhrzustimmen(5) widersprechen(0)
auch bei uns im süden ist der niederschlag sehr ungleich ,in der nähe der alpen gibt es genug regen aber hier mitten in niederbayern ist es auch viel zu trocken.
  Weitere Artikel zum Thema

 24 Millionen Menschen von Dürre im Süden Afrikas betroffen

 Die eigentlich verlorene Suche nach dem Wunderbaum

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Erster größerer Waldbrand des Jahres in Spanien

 Hilfe für bedrohte Feldhamster - erweiterte Zuchtstation eröffnet

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken