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10.06.2018 | 07:34 | Nachtfalter 

Eichenprozessionsspinner erobert Hessen

Frankfurt/Main - Die Meldungen über die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners reißen nicht ab.

Eichenprozessionsspinner
Der Eichenprozessionsspinner ist eigentlich nur ein unscheinbarer Nachtfalter mit einer Flügelspannweite von 25 bis 30 Millimetern. Aber die Raupe des kleinen Tierchens beschädigen nicht nur Bäume, sie stellen auch für Menschen eine Gefahr da. Die Zunahme an Meldungen legen den Eindruck nahe, die Raupe bereitet sich aus. (c) Stefan Franz - fotolia.com
Wegen der giftigen Raupe des Nachtfalters werden auch in Hessen zurzeit immer wieder Spazierpfade oder Radwege abgesperrt bis die Gefahr beseitigt ist.

Nach Angaben des BUND in Hessen befindet sich die heimische Art des Eichenprozessionsspinners seit einigen Jahren auf einem Bestandshoch, das Bekämpfungen nötig macht. Menschen sollten demnach die Nähe zu befallenen Bäumen meiden, wie ein Sprecher der Umweltorganisation am Freitag mitteilte.

Allerdings könne man nicht von einer Plage sprechen. «Da die Probleme lokal, befristet, natürlich und wiederkehrend auftreten, fehlt meines Erachtens das herausragende Moment, um von einer Plage zu sprechen», fügte der Sprecher hinzu. Bei den Problemen, die das kleine Tierchen regelmäßig bereitet, handle es sich nur um ein befristetes saisonales Phänomen während des Jahres. «Wenn die Raupen sich verpuppen, ist das Problem vorbei», so der Sprecher.

Dennoch stellt der Eichenprozessionsspinner hessische Kommunen auch in diesem Jahr vor Herausforderungen. Etwa in Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt sowie in Homburg gehen die Verantwortlichen gegen die kleine giftige Raupe mit Schädlingsbekämpfungsmittel vor.

Auch in Städten, die bisher nicht betroffen waren, macht sich die Raupe breit. So teilte etwa Fulda Anfang der Woche mit, im Bereich des Haubenthals am Aschenberg vermute man 30 bis 40 Nester. Die Sichtungen waren demnach die ersten in der osthessischen Stadt. Es gebe etwa 3.000 Eichen, die potenziell gefährdet seien.

Auch beim BUND heißt es, die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners habe zwar in den vergangenen Jahren zugenommen. «Ob allerdings der Erwärmung des Klimas hier eine wesentliche Bedeutung oder nur ein unterstützender positiver Effekt zukommt, ist nicht eindeutig klar und keinesfalls bewiesen», fügte der Sprecher hinzu. Populationsschwankungen beim Eichenprozessionsspinner sind demnach seit langem bekannt.

Der Eichenprozessionsspinner ist ein unscheinbarer Nachtfalter mit einer Flügelspannweite von gerade einmal 25 bis 30 Millimetern. Aber die Raupen des kleinen Falters beschädigen nicht nur Bäume, sie stellen auch für Menschen eine Gefahr da.

Die feinen Brennhaare der Raupen bei Kontakt zu Hautjucken, Atemnot oder auch zu einem allergischen Schock führen. Diese feinen Brennhaare brechen außerdem leicht ab und können über die Luft weitergetragen werden. Für eine Eiche kann der Kahlfraß durch den Eichenprozessionsspinner nach zwei Jahren in Folge den Tod bedeuten.
dpa/lhe
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