Der Abschuss des männlichen Tieres am Wochenende sei von der zuständigen Naturschutzbehörde genehmigt gewesen, teilte das Thüringer Umweltministerium am Montag mit. Es geht davon aus, dass es sich bei dem Mischling um das letzte verbliebene Tier aus dem Wurf der einzigen Wölfin mit festem Revier in Thüringen auf dem Truppenübungsplatz bei Ohrdruf handelt.
Die Wölfin hatte sich 2017 mit einem Haushund gepaart und brachte daraufhin sechs sogenannte Hybriden zur Welt. Mit dem nun am Wochenende geschossenen Tier, wurden bisher vier der Mischlinge getötet. Was aus den zwei anderen wurde, ist bisher nicht bekannt.
Möglicherweise haben sich die Tiere eigene Reviere andernorts gesucht. Der
Kadaver des nun geschossenen Mischlings soll wie die seiner Geschwister im Berliner
Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung untersucht werden.
Der Abschuss der Mischlinge sei erforderlich gewesen, weil sie nach Auffassung mancher Artenschützer den Genpool der Art Wolf gefährden, argumentierte das Ministerium. Bei Tierschützern hatte die Entscheidung hingegen teils Unverständnis hervorgerufen. Alternativ gab es Bemühungen, die Tiere lebend zu fangen.
«Zum Schutz der bedrohten Art Wolf setzen wir unseren Wolfsmanagementplan um, der eine Entnahme von Hybriden vorsieht. Nach den gescheiterten Versuchen, die Hybriden zu fangen, um sie in den Wolfs- und Bärenpark Worbis zu bringen, wurde der Abschussplan weiter verfolgt und umgesetzt», teilte Umweltstaatssekretär Olaf Möller mit.
Unabhängig vom Abschuss versucht das Ministerium weiterhin, die Wölfin zu fangen, um sie mit einem Peilsender auszustatten und so mehr über sie zu erfahren.