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22.06.2018 | 15:04 | Neobiota 

Exotische Schnecken in Europa nachgewiesen

Dresden - Forscher haben zwei von anderen Kontinenten stammende Schneckenarten erstmals in Europa nachweisen können.

Einheimische Schnecke
Forscher weisen exotische Schnecken in Europa nach. (c) proplanta
Konkret handelt es sich um die Schlammschnecke Austropeplea viridis, die sonst in China, der Mongolei und Südostasien zu Hause ist, und um die Leberegelschnecke Galba cubensis aus der Karibik und Südamerika, wie die Senckenberg Naturhistorische Sammlungen in Dresden am Donnerstag mitteilten.

Beide Schneckenarten sind nicht nur Schädlinge für Reispflanzen, sondern auch potenzielle Krankheitserreger, weil sie als Zwischenwirte für die Fasziolose dienen. Weltweit seien etwa 2,5 Millionen Menschen an einer Infektion mit dem Großen Leberegel (Fasciola hepatica) betroffen, hieß es mit Verweis auf die Weltgesundheitsorganisation.

Der Parasit, der zu den Saugwürmern gehört, kommt normalerweise bei Wiederkäuern wie Rindern, Ziegen und Schafen vor. Manchmal kann er aber auch die menschliche Leber befallen.

Übertragen wird der Leberegel durch den Verzehr roher Salate, von Gemüse und wildwachsenden Pflanzen wie Brunnenkresse. Die Schnecken wurden auf Reisfeldern im katalanischen Ebro-Delta gefunden und bei Senckenberg in Dresden molekulargenetisch untersucht.

«Wir gehen davon aus, dass die in den spanischen Reisfeldern gesammelten Schnecken aus den nahegelegenen Aquakulturen stammen und sich dort ausgebreitet haben», sagte die Wissenschaftlerin Katrin Schniebs. An ihrer Arbeit waren Kollegen aus Spanien beteiligt. Das Ebro-Delta gilt bei Forschern als eine Art Hotspot für Weichtier-Invasoren.
dpa/sn
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