Vor allem bei Eiche,
Fichte,
Kiefer und Douglasie zeichne sich in dieser Saison eine rekordverdächtige Mast ab. Der Anteil «tauber» Nüsse und Zapfen sei etwa so hoch wie in anderen trockenen Jahren und falle bei der große Gesamtmenge kaum ins Gewicht. Allein bei der Eiche rechnen die Wald-Experten in dieser Saison mit zehn Tonnen Saatgut. Grund sei vor allem die gute Blüte im Frühjahr.
Auch viele andere Tierarten profitieren laut Sproßmann vom reichen Nahrungsangebot, eine zusätzliche ganzjährige Fütterung im Wald sei daher überflüssig. Die Nahrungsbeschaffung bereite in Thüringen keine Probleme. In anderen Bundesländern sehe das teilweise anders aus.
Ähnlich bewertet der Naturschutzverband Nabu die Lage. Zwar seien in manchen Regionen Hasel- und Walnüsse innen verdorrt. Doch die große Menge mache das wieder wett, sagte ein Sprecher des Verbands. Auch in Städten sei ein Zufüttern nur bei wirklich akutem Nahrungsmangel nötig. Eine gute Idee sei es aber, Vogeltränken anzubieten, um Säugetieren, Vögeln und Insekten ein zusätzliches Wasserangebot zur Verfügung zu stellen.
Laut Nabu ist es dabei wichtig, die Tränken katzensicher aufzustellen und auf Hygiene wie regelmäßigen Wasserwechsel zu achten, damit sich
Wildtiere nicht gegenseitig mit Krankheiten anstecken. Während der anhaltenden Hitzeperiode hätten Eichhörnchen, Hirsch, Hase und andere Waldbewohner ihre Lebensgewohnheiten umgestellt und ihre Aktivitäten in die Morgen- und Abendstunden verlegt, so die Forstexperten. «Grundsätzlich reduzieren alle Wildtiere im Sommer ihren Bewegungsdrang und nehmen speziell in den heißen Mittagsstunden eine Siesta», erklärt Volker Gebhardt, Vorstand von Thüringenforst.
Dabei habe jedes Tier eine eigene Strategie: Eichhörnchen bevorzugten die Wipfel der höchsten Bäume, um eine kühle Brise zu genießen. Rotwild nutze Flüsse zum Baden. Dachse, Füchse und
Kaninchen blieben tagsüber in ihren kühlen unterirdischen Bauten.
Schwerwiegender wirke sich im Wald dagegen der Wassermangel aus. Um den Wasserhaushalt der Tiere durch Störungen und Stress nicht unnötig zu belasten, sollten Wanderer und Waldbesucher Hunde unbedingt an der Leine führen und generell Lärm vermeiden - besonders in der Nähe von Weihern und Seen. Laut Thüringenforst war der Zeitraum von April bis August 2018 der trockenste seit 1881. Gleiches gilt für die mittlere Lufttemperatur.