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11.05.2019 | 06:30 | Jagdverband 

Heimische Vögel durch Nilgans bedroht

Langenweddingen - Aus Sicht von Jägern werden eingewanderte Arten zum Problem für die heimische Tierwelt.

Aggression gegen Störche?
Sie sind aggressiv und verdrängen andere Vögel. Nilgänse werden zum immer größeren Problem für heimische Tiere. Der Jagdverband in Sachsen-Anhalt fordert eine Entscheidung. (c) proplanta
So verdränge etwa die Nilgans andere in Sachsen-Anhalt lebende Vögel, erklärte der Geschäftsführer des Landesjagdverbands Sachsen-Anhalt, Wilko Florstedt.

Vogelkundler beobachten ihm zufolge verstärkt, dass sich die ursprünglich aus Afrika stammende Nilgans aggressiv verhält. Sie verteidige ihre Nester und gehe mit anderen Vögeln - wie etwa Störchen und Greifvögeln - nicht zimperlich um.

Zur letzten Erhebung im Jahr 2017 wurden nach Verbandsangaben 630 Brutpaare im Land gezählt. Vier Jahre zuvor waren es nur 191 Brutpaare. Der Landesjagdverband fordert, den Vogel mit den auffällig dunklen Augenflecken künftig in Sachsen-Anhalt zu bejagen. Bislang dürfen Jäger nicht auf die Nilgans abfeuern. In Sachsen-Anhalt zählen den Angaben zufolge unter anderem Waschbär, Nutria und Marderhund zu den invasiven Arten.

Im Landtag wird bereits über die Nilgans diskutiert. Im November wurde zum ersten Mal eine Änderung des Jagdgesetzes thematisiert, die eine Aufnahme der Nilgans ins Jagdrecht vorsieht. Erst dann dürfte sie gejagt werden. Bislang gibt es keine Entscheidung.

Der Landesjagdverband forderte schnelles Handeln. Es sei bereits 2011 verpasst worden, das Landesjagdgesetz entsprechend zu ändern. «Wir können nicht immer warten, bis es zu spät ist», sagte Florstedt.

Am Samstag wollen die Jäger auf der Landesdelegiertenversammlung in Wernigerode über die Nilgans beraten. Daneben wollen die Mitglieder unter anderem auch über die Streichung des Verbots von Schalldämpfern an Waffen sprechen. Insgesamt sind nach eigenen Angaben derzeit rund 8.600 Jägerinnen und Jäger im Verband zusamme ngeschlossen.
dpa/sa
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