Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
21.09.2019 | 13:17 | Klimareport 

In Brandenburg wird's immer wärmer

Potsdam - In Brandenburg zeigen sich nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit stetig zunehmenden Temperaturen die Auswirkungen des Klimawandels.

Durchschnittstemperaturen
Hat Brandenburg in den kommenden Jahren ein optimales Klima für Südfrüchte und reicht die Ostsee bald bis Bad Freienwalde? Wetterexperten haben den Klimabericht für das Land vorgestellt. (c) proplanta
Es gebe einen ungebrochenen Trend der Erwärmung, sagte Frank Kreienkamp, Leiter des regionalen Klimabüros des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Freitag in Potsdam bei der Vorstellung des ersten DWD-Klimareports für Brandenburg. Die Wetterexperten haben die Daten in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) erhoben.

Demnach ist seit der Aufzeichnung der Wetterdaten im Jahr 1881 bis 2018 die durchschnittliche Jahrestemperatur um 1,3 Grad gestiegen. Von 1961-1990 lag der Jahresmittelwert in Brandenburg bei 8,7 Grad. 2018 war mit einer Durchschnittstemperatur von 10,8 Grad das wärmste Jahr in Brandenburg.

Nach Messungen der Wetterexperten nehmen die Frosttage ab, Sommertage und die Wahrscheinlichkeit von Hitzewellen dagegen zu. Laut Klimareport stieg die durchschnittliche Anzahl der Sommertage mit mindestens 25 Grad von 25 Tagen zwischen den Jahren 1961 und 1990 auf 42 Tage im Zeitraum 1991 bis 2010.

Die meisten Sommertage gab es mit fast 75 Tagen im vergangenen Jahr. Die Anzahl der Frosttage mit Temperaturen unter null Grad sank im Zeitraum zwischen 1981 und 2010 auf rund 84 Tage. Zwischen 1961 und 1990 waren es noch 87 Tage.

Dass es insgesamt weniger regnet, haben die Wissenschaftler nicht festgestellt. Die Gesamtniederschläge nahmen im Zeitraum von 1881 bis zum Jahr 2018 im Vergleich zum vorhergehenden Messungszeitraum (1991-1990) sogar um drei Prozent zu. Allerdings haben die Experten eine Verschiebung der Niederschläge in den Jahreszeiten ausgemacht.

Im Winter regnet es demnach mehr, in der sogenannten Vegetationszeit - dem Frühjahr und in den Sommermonaten - weniger. Das sei für die Böden mit Blick auf die Landwirtschaft besonders schlecht, sagte Kreienkamp. Zudem seien 2017 und 2018 extrem gegensätzliche Jahre gewesen, was die Niederschläge angehe. 2017 standen weite Flächen des Landes im Sommer lange unter Wasser. 2018 hat die Dürre das Land stark getroffen.

Mit Blick auf das vergangenen Jahr zeichne sich ab, dass, die Wasserverfügbarkeit die größte Herausforderung für Brandenburg sein werde, sagte Umweltminister Jörg Vogelsänger (SPD).

Wenn sich beim Klimaschutz nichts tut in den nächsten Jahren, könnte der Meeresspiegel der Ostsee am Ende des Jahrhunderts um bis zu einem Meter steigen, haben die Wetterexperten errechnet. Das hätte auch Auswirkungen auf Brandenburg, dass dann kein Binnenland mehr wäre.

Die Oder, die durchs Land fließt, mündet in die Ostsee und die Mündung liegt im Unteren Odertal bei Bad Freienwalde. «Bad Freienwalde wäre dann ein Ostseebad», sagte Kreienkamp.

Der Klimareport des Deutschen Wetterdienstes soll eine Grundlage sein, um Maßnahmen zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels zu erarbeiten.
dpa/bb
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Risiken durch Klimawandel für 70 Prozent der Arbeitskräfte

 Wann darf ein Unternehmen mit Klimaneutralität werben?

 Weltwirtschaft droht laut Studie durch Klimafolgen stark zu schrumpfen

 Erster größerer Waldbrand des Jahres in Spanien

 Neues Klimaschutzgesetz kommt: Drohung mit Fahrverboten vom Tisch

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken