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14.10.2019 | 05:21 | Artenschutz 

Insekten und Spinnen gehen in Winterpause

Hamburg - In der Natur laufen die Vorbereitungen auf die kalte Jahreszeit. Insekten und Spinnen suchen nach geeigneten Winterquartieren.

Insektenschutz
Im Herbst wird es still auf Wiesen, Feldern und in Gärten. Die Insekten summen nicht mehr. Sie suchen Schutz vor der kalten Jahreszeit. (c) proplanta
Zugedeckt, eingerollt, und abgedunkelt hat das «große Schnarchen» bereits begonnen, sagte Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung. «Viele unserer heimischen Wildtiere verkriechen sich jetzt und verschlafen die kalte Jahreszeit bis zum nächsten Frühjahr.»

Doch manchmal endet der Sommer auch mit dem Tod. Zum Beispiel bei allein lebenden Wildbienen. Im Spätherbst sterben auch die letzten Weibchen der so genannten Solitär-Bienen, sagte Goris: «Für den Nachwuchs der Einzelgängerinnen aber ist gesorgt.

In hohlen Pflanzenstängeln, selbstgegrabenen Gängen in der Erde oder in Totholz haben die Wildbienen ihre Brutzellen angelegt. Hier überwintert die nächste Generation, gut versorgt mit Nektar und Pollen.» Die fertigen kleinen Bienen schlüpfen im kommenden Jahr.

Bei den Hummeln, die auch zu den Wildbienen gehören, sei das etwas anders. «Das ganze Jahr über hat das fleißige Hummelvolk dafür gesorgt, möglichst viele kräftige, neue Jungköniginnen heranzuziehen», weiß Goris. Im Herbst sterben die Alten ab, und die neuen Hummeln suchen sich einen guten Platz zum Überwintern.

Hunger leiden sie bis zum nächsten Frühjahr kaum. «Denn noch im Herbst haben sich die zukünftigen Hummelstaats-Chefinnen ein kleines Fettpolster angefressen.» Außerdem sind die Hummeln durch ein eigenes Frostschutzmittels im Körper für Temperaturen von bis zu minus 19 Grad Celsius geschützt.

Ganz ungefährlich ist das Überwintern trotzdem nicht. Bei Hummeln beispielsweise überlebt von zehn Hummelköniginnen nur eine den Winter. Bei den solitären Wildbienen erlebt höchstens jede Dritte den nächsten Sommer. Ursachen sind unter anderem «Achterbahn-Wetter» mit ständigen Temperaturwechseln, das Auftauen und wieder Gefrieren des Erdreichs und Überschwemmungen, sagte Goris.

Bei den Libellen sterben die erwachsenen Tiere meist ebenfalls im Herbst. Sie überwintern nach Angaben des Nabu als Ei oder als Larve in einer Winterstarre.

Die Schmetterlinge verbringen den Winter ganz unterschiedlich. Einige Arten wie der Diestelfalter ziehen im Herbst nach Afrika. Die meisten jedoch bleiben daheim, zum Beispiel in unseren Gärten, und überwintern in unterschiedlichen Entwicklungsstadien: Entweder als Falter, aber auch als Puppe, Raupe oder Ei.

Auch Marienkäfer verschlafen den Winter. Sie suchen Schutz in Hohlräumen, Mauerritzen und Dachsparren. Im Garten graben sie sich tief in Laubhaufen ein.

Bei den Spinnen verkriechen sich einige Arten während der kalten Jahreszeit im Boden oder in abgefallenes Laub. Oft überleben jedoch die erwachsenen Tiere nicht, wie zum Beispiel bei der Kreuzspinne.

Nur ihr Nachwuchs - die so genannten Spiderlinge - überstehen die kalte Jahreszeit. Sie überwintern in einem Kokon aus Spinnenseide, den das Weibchen gebaut und gut versteckt hat.
dpa/lno
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