Eine stärkere Holz-Nutzung binde langfristig das Treibhausgas
Kohlendioxid (CO2), sagte die CDU-Politikerin der «Rheinischen Post» (Montag). Auch bei Bemühungen um mehr Wohnungen könnten Holzhäuser helfen, die dank eines hohen Vorfertigungsgrades schnell aufgebaut würden. Durch Trockenheit, Sturm und
Borkenkäfer gebe es leider viel Schadholz. Wenn beschädigtes Holz innen gesund sei, könne man es aber verwenden.
Klöckner erläuterte, Holz sei ein ständig nachwachsender Rohstoff und speichere dauerhaft
Kohlenstoff, den Bäume aus atmosphärischem
CO2 eingebunden und verarbeitet haben. Beim Hausbau gebe es aber noch rechtliche Hindernisse etwa beim Brandschutz, die wegen innovativer Entwicklungen im modernen Holzbau aber nicht mehr gerechtfertigt seien. «Einige Bundesländer sind noch skeptisch. Sie sollten ihre Zweifel ablegen und ihre Bauvorschriften gemessen am heute erreichten Stand der Holzbautechnik anpassen», sagte die Ministerin.
Auch aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe ist mit Holzbauweise noch einiges beim Klimaschutzpotenzial zu holen. «Wichtig wären auch mehr Anreize bei der Bau-Förderung und ein Schub durch eine größere Rolle des Holzbaus bei öffentlichen Ausschreibungen», sagte Energieexpertin Paula Brandmeyer. Sie kritisierte ebenfalls eine zu stiefmütterliche Behandlung in vielen Bundesländern - etwa auch mit Beschränkungen bei der Geschosshöhe.
Die Grünen mahnten, der Bund selbst könne viel mehr beim klimaschonenden Holzbau tun. «Immer noch wird nur ein Bruchteil der eigenen Bundesbauten in Holzbauweise errichtet», sagte Bau-Experte Chris Kühn. Nötig sei auch eine nationale Holzbaustrategie.
Laut Klöckner hat sich der Anteil der Holzbauweise in den vergangenen 25 Jahren auf 18 Prozent erhöht. «Aber da können wir viel mehr machen.» Möglich seien zudem Bauten aus Stein, Metallverbindungen und Holz. Bei Hochhäusern aus Holz sei Deutschland ein Waisenkind. Nach Branchendaten wurden im vergangenen Jahr 21.000 Wohngebäude in Holzbauweise genehmigt, dazu kamen knapp 5.000 Nichtwohngebäude.