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02.05.2019 | 02:37 | Weidewirtschaft 

Mähwiesen in Baden-Württemberg in teils miesem Zustand

Maulbronn / Stuttgart - Die Landesregierung macht sich Sorgen um den Zustand der blühenden Mähwiesen im Land. Umweltminister Franz Untersteller sprach bei einer Besichtigung am Dienstag in Maulbronn (Enzkreis) von Sorgenkindern.

Grünland
In Baden-Württemberg gibt es rund 58.000 Hektar Flachland- und Bergmähwiesen, das sind etwa 40 Prozent des deutschen Bestands. Viele Mähwiesen werden aber intensiv genutzt oder bebaut und sind damit für die Artenvielfalt verloren. (c) proplanta
Ein Drittel der ökologisch wertvollen Mähwiesen seien in schlechtem Zustand. «Wir müssen die Qualität verbessern», sagte der Grünen-Politiker. Als einen Grund für den Verlust an Vielfalt nannte Untersteller das Verbraucherverhalten. Weil billige Lebensmittel nachgefragt würden, hätten sich die Landwirte mit intensiver Produktion angepasst.

Nach Auskunft von Agrarminister Peter Hauk (CDU) vom Mittwoch tragen die Landwirte zum Erhalt der Artenvielfalt einen großen Teil bei. Alleine im Jahr 2018 seien im Rahmen des zentralen Agrarumweltprogramms des Landes «FAKT» rund 16.000 Hektar Blühmischungen in der Landwirtschaft mit rund acht Millionen Euro gefördert worden, sagte Hauk. Der Antrag für 2019 laufe derzeit. «Ich rechne nochmal mit einem deutlich Flächenzuwachs 2019 in diesem Bereich», betonte Hauk.

Artenschutz fängt laut Hauk beim Hausgarten an und macht auch vor öffentlichem Grün entlang von Straßen oder Parks nicht halt. «Klar ist auch, dass Land- und Forstwirtschaft ihren Teil dazu beitragen», erklärte der Minister. Mit dem Bienenweidekatalog habe das Ministerium einen guten Ratgeber, der sowohl Privatpersonen, aber auch Kommunen wichtige Tipps an die Hand gebe, wie noch mehr Blühflächen geschaffen werden könnten.

Ein Schutz der Arten könne nur gemeinsam mit den Bauern gelingen. Sie seien auf die Unterstützung der Gesellschaft angewiesen. «Wenn der Verbraucher möchte, dass in seiner Region hochwertige, gesunde und nachhaltig produzierte Lebensmittel erzeugt werden und die Artenvielfalt gegeben ist, dann muss er gezielt regionale Lebensmittel nachfragen», sagte Hauk.

In Baden-Württemberg gibt es rund 58.000 Hektar Flachland- und Bergmähwiesen, das sind etwa 40 Prozent des deutschen Bestands. Sie zeichnen sich durch einen großen Artenreichtum aus, werden wenig oder gar nicht gedüngt und selten gemäht. In der Vergangenheit wurden viele Mähwiesen in Baden-Württemberg etwa intensiv genutzt oder bebaut und sind damit für die Artenvielfalt verloren.
dpa/lsw
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