Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
06.01.2019 | 09:50 | Gewässerzustand Baden-Württemberg 

Mehr Einsatz für Gewässerschutz notwendig

Radolfzell - Naturschützer haben am Wochenende bei einer Aktion in Radolfzell stärkere Anstrengungen für die Verbesserung des ökologischen Zustands der Gewässer in Baden-Württemberg gefordert.

Gewässerzustand
Saubere Flüsse und Seen sind lebenswichtig - für Menschen ebenso wie Tiere. Strenge EU-Regeln sollen dafür sorgen. Doch Naturschützer fürchten, dass sie abgeschwächt werden könnten. (c) proplanta
«Im Südwesten kann praktisch kein Fluss mehr frei fließen», beklagten die Landesvorsitzenden der Umweltorganisationen Nabu und BUND, Johannes Enssle und Brigitte Dahlbender.

Deutschlandweit seien nur acht Prozent der Bäche, Flüsse und Seen in einem guten Zustand, erklärten sie anlässlich einer Protestaktion am Rande der 43. Naturschutztage am Bodensee (3. bis 6. Januar). «Grund dafür sind die massiven Eingriffe des Menschen in Flussläufe und Auen sowie Stoffeinträge aus der Landwirtschaft und der Industrie.»

Die Teilnehmer riefen zur strikten Einhaltung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der EU auf. «Die WRRL ist der Garant dafür, dass unsere Flüsse und Bäche im Land sauberer werden», hieß es. «Klare Flüsse, Seen und Grundwasservorräte sind überlebenswichtig für Tiere, Pflanzen und uns Menschen.

Die EU-Richtlinie sichert damit auch den Schutz und Erhalt des Bodensees als größtem Trinkwasserspeicher Europas.» Der Schutz der Gewässer sei in Gefahr, da die EU «auf Druck der industriellen Landwirtschaft» die bisherigen Qualitätsstandards herabsetzen könnte.

Mit Blick auf die im Mai anstehenden Kommunal- und Europawahlen riefen die beiden Verbände zur Wahl von Parteien und Kandidaten auf, die sich aktiv für den Naturschutz engagieren: «Die Europawahl ist richtungsweisend für den Umwelt- und Naturschutz, auch bei uns in Deutschland», sagten die Landesvorsitzenden laut einer Pressemitteilung. Mehr als 80 Prozent aller Umweltgesetze hätten ihren Ursprung in gemeinsamen Beschlüssen der EU-Mitgliedstaaten.

«Große Aufgaben wie der Einsatz gegen Klimawandel oder Rückgang der Artenvielfalt und die dringend notwendige Reform der europäischen Agrarpolitik können wir nur mit einem starken, vereinten Europa bewältigen.»

Die Naturschutztage am Bodensee werden seit den 1970er Jahren veranstaltet. Insgesamt kamen nach Angaben der Verbände am diesjährigen Dreikönigswochenende rund 1.100 Aktive und Naturschutzinteressierte nach Radolfzell, um sich zu informieren, zu vernetzen und «neue Kraft und Motivation für ein aktives Naturschutzjahr 2019 zu schöpfen». Sie konnten demnach an fast 50 Vorträgen, Workshops und Exkursionen teilnehmen.
dpa/lsw
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 140 Anträge für Sofortförderprogramm

 Gemeindetag lehnt Pläne für Wassercent in Bayern ab

 Heute ist Tag des Wassers

 Noch mehr Trinkwasser aus dem Rhein - Studie zeigt drei Möglichkeiten

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken