Zwar hätten Union und
SPD einen «Aktionsplan Insektenschutz» zugesagt, bisher sei aber nichts Verbindliches beschlossen, kritisierte die Umweltschutzorganisation am Mittwoch in Berlin. «Und wieder einmal ist die Bevölkerung weiter, als es die Regierungskoalition ist», sagte BUND-Chef Hubert Weiger. Einer
Umfrage des Instituts Emnid zufolge forderten 79 Prozent der Bevölkerung verbindliche Regelungen zum Schutz der Insekten.
Knapp drei Viertel (72 Prozent) geben demnach an, dass sie in ihrer Region einen Rückgang der Insektenzahl beobachteten. Die Umfrage hatte der
BUND in Auftrag gegeben. Die Umweltschützer fordern unter anderem,
Subventionen für Landwirte aus Steuergeldern stärker an Bemühungen im
Naturschutz zu binden, etwa mehr Hecken und Säume in Agrarlandschaften als Lebensräume für Insekten, strengere Regeln für die Zulassung von Pestiziden sowie einen Ausstieg aus dem Unkrautgift
Glyphosat bis 2021.
Ein von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) vorgelegtes Paket enthält aus BUND-Sicht «richtige Maßnahmen», nun müsse
Agrarministerin Julia Klöckner (
CDU) konstruktiv mit Schulze zusammenarbeiten. «Wenn vor der Sommerpause ein wirksames Paket im Kabinett beschlossen wird, haben Svenja Schulze und Julia Klöckner ihre Hausaufgaben gemacht», sagte Weiger.