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24.06.2019 | 02:05 | Plagegeister 

Mehr Stechmücken, aber keine Plage

Jena - In Thüringen hat es im Frühjahr deutlich mehr geregnet als im Vorjahr - doch eine Mückenplage droht nach Ansicht eines Insektenforschers bisher nicht.

Mückenplage
Etwa 40 Arten von Stechmücken schwirren durch den Freistaat. Viele davon sind ungefährlich - aber nicht alle. (c) proplanta
«Es gibt sicher mehr Stechmücken als letztes Jahr», sagte Rolf Beutel, Professor an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Doch derzeit von einer Plage zu sprechen, wäre «völlig übertrieben», so der Entomologe.

In Thüringen leben Beutel zufolge etwa 40 Arten von Stechmücken. Die meisten seien ungefährlich. «Es gibt aber mittlerweile potenziell gefährliche Arten in Thüringen, die Asiatische Tigermücke und die Asiatische Buschmücke sind hier eingewandert», erläuterte der Entomologe. «Beide sind potenzielle Krankheitsüberträger etwa des Zika-Virus. Es sind aber noch keine Fälle bekannt, in denen diese Krankheiten bei uns in Mitteleuropa übertragen wurden.»

Stechmücken mögen es gern warm und feucht. Nur die Weibchen stechen Menschen, weil sie unter anderem Proteine aus dem Blut für die Produktion der Eier brauchen. Es sei ein Missverständnis, dass die Plagegeister durch Licht angelockt werden, sagte der Jenaer Experte.

«Es ist das CO2, das wir ausatmen, und vor allem unser Schweiß und die darin enthaltenen Fettsäuregemische.» Jeder Mensch habe andere Fettsäuregemische - deswegen sei mancher für die Mücken attraktiver.

Ihre Eier legen die Tiere in stehenden Gewässern ab. «Gewässer für die Mücken gibt es genug in Thüringen», sagte Beutel. Eine kleine Pfütze, eine Regentonne oder eine Wasseransammlung in einem alten Autoreifen reichten schon. «Solche Kleinstbiotope sollte man möglichst beseitigen, wenn man die Stechmücken einschränken will», erklärte Beutel.

Ob die Thüringer im Sommer mit vielen Mücken zu kämpfen haben, hänge davon ab, wie viel es in den kommenden Wochen regnet. Da der vergangene Winter mild war, könne es aber sein, dass mehr Tiere überlebt haben.
dpa/th
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