Thüringer Imker appellieren an die Bauern im Freistaat, Blühstreifen zum Wohl der heimischen Insekten im Herbst nicht umzupflügen. Zum Weltbienentag unterstrich Agrarministerin Birgit Keller die Bedeutung der Bienen. (c) proplanta
«Es bringt wenig, wenn
Blühstreifen im Herbst wieder umgeackert werden. Wichtig ist, dass sich dort kleine Biotope entwickeln», sagte Karl-Heinz Müller, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Thüringer Imker.
Diese würden
Bienen und Wildinsekten gleichermaßen helfen. Dazu gehöre aber auch, dass es die Politik den
Bauern leichter machen müsse, solche Flächen zu berücksichtigen - etwa durch Fördergelder und den Abbau von Bürokratie, sagte Müller.
In Thüringen seien Imker und Landwirte in «gutem Kontakt», wie Müller betonte. Beispielsweise stimmten sich viele Imker mit Bauern so ab, dass Bienenkästen nicht an jenen Feldern stehen, auf denen gerade
Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden.
Müller appellierte aber auch an Kleingärtner und Grundstücksbesitzer, mehr Grünflächen zuzulassen. «Auf vielen Grundstücken und Vorgärten findet man heute fast nur noch Beton und Kies», sagte der Imker. Mehr Blühvielfalt in den Vorgärten würde allen Insekten nutzen.
Thüringens
Agrarministerin Birgit Keller (Linke) hatte im Vorfeld des Weltbienentages auf die Bedeutung der Insekten für die heimische
Landwirtschaft hingewiesen. Bienen erhöhten wesentlich die Erträge heimischer Kulturpflanzen, erklärte Keller. Sie sicherten zudem die natürliche Artenvielfalt.
Die Vereinten Nationen haben den 20. Mai zum Weltbienentag erklärt. Damit soll auf die Bedeutung der Bienen als Bestäuber von Pflanzen für die weltweite
Ernährung aufmerksam gemacht werden.
Im Thüringen sind nach Angaben des Imkerverbandes rund 2.750 Mitglieder in Imkervereinen organisiert. Sie kümmern sich um insgesamt 22.000 Bienenvölker. Rund 16 Prozent der Imker im Freistaat sind Frauen.