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10.08.2019 | 01:28 | Öffentliches Trinkwasser 

Mit Trinkwasserbrunnen gegen Plastikflaschen

Mainz - Seit dem Start eines Förderprogramms für öffentliche Trinkwasserbrunnen Ende April in Rheinland-Pfalz sind bisher je zwei Brunnen in Kaiserslautern und Trier installiert worden.

Trinkwasser für jedermann
Die ersten vier von 100 Trinkwasserbrunnen aus einem Förderprogramm des Landes sind installiert. Der Verzicht auf Mineralwasser in Plastikflaschen soll Müll und CO2 sparen. (c) proplanta
Für 21 weitere Brunnen in anderen Kommunen wurden Anträge eingereicht. Rund 50 Städte und Gemeinden haben ebenfalls ihr Interesse angemeldet, wie das Umweltministerium in einer Antwort auf eine Landtagsanfrage der Grünen mitteilte. Die Bereitstellung öffentlicher Brunnen ist auch Teil der geplanten neuen Trinkwasserrichtlinie der EU.

Für jeden der bis zu 100 geförderten Brunnen erhalten die Kommunen 4.000 Euro vom Land. Die gesamten Investitionskosten für die Installation gibt das Ministerium mit 10.000 bis 15.000 Euro an. Die Betriebskosten tragen die Kommunen. Die Stadtwerke Trier kalkulieren mit Kosten von 1.000 bis 1.750 Euro jährlich.

«Die Wasserspender werten die Innenstädte und Dorfplätze auf und versorgen die Menschen einfach und kostenlos mit hochwertigem Trinkwasser», erklärte die kommunalpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Pia Schellhammer, zur Antwort der Landesregierung. «Vor allem bei großer Hitze wie vor zwei Wochen können sie helfen, Kinder oder alte und kranke Menschen vor dem Dehydrieren zu schützen.»

Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne), die Anfang Juli in Kaiserslautern die ersten beiden Brunnen einweihte, nannte drei Ziele:

- An erster Stelle solle das Bewusstsein für den Wert von Trinkwasser geschärft werden. «Es steht jedem ständig frisch, in beliebiger Menge und zu niedrigen Preisen zur Verfügung.» Abgefülltes Wasser sei 250 Mal teurer als Leitungswasser.

- Wenn ein Trinkwasserbrunnen mit eigenen Flaschen oder Bechern genutzt werde, könnte eine erhebliche Menge Plastikmüll vermieden werden, der beim Kauf von abgefülltem Wasser anfalle. Bei einer Trinkwasserabgabe von 20 Litern je Stunde und Brunnen - so die bisherigen Erfahrungen in Trier - könnten bei 100 Brunnen theoretisch 4,8 Millionen Halbliterflaschen aus Plastik eingespart werden.

- «Öffentliche Trinkwasserbrunnen sind ein Segen an heißen Sommertagen», erklärte Höfken. Ein positiver Effekt für den Klimaschutz sei die Einsparung von CO2-Emissionen, die beim Transport von abgefülltem Mineralwasser entstünden.

«Klimaschutz beginnt schon am Wasserhahn», sagte dazu der umweltpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Andreas Hartenfels. «Denn weit transportiertes Mineralwasser aus Plastikflaschen hat einen bis zu tausendmal höheren CO2-Verbrauch als regionales Leitungswasser.»

Eine Förderung für jeweils zwei Brunnen haben dem Ministerium zufolge neben Kaiserslautern und Trier auch Sprendlingen-Gensingen, Bendorf, Remagen, Koblenz, Schweich, Wissen sowie der Zweckverband Eifel-Ahr beantragt. Mittel für jeweils einen Brunnen haben Boppard und Speyer sowie die Verbandsgemeinden Prüm, Rhein-Selz, Bodenheim, Loreley und Traben-Trarbach beantragt.
dpa/lrs
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