Keime, gegen die kaum noch ein Antibiotikum wirkt, gehören zu den größten Gefahren für die Gesundheit weltweit. Auch in Badeseen in Bayern finden sich solche Erreger. Die zuständige Behörde gibt dennoch Entwarnung. (c) proplanta
Betroffen waren der Seehamer See im Landkreis Miesbach und der WakeLake im Landkreis Landshut. «Aber auch durch das Vorhandensein dieser multiresistenten Bakterien ergibt sich kein erhöhtes Gesundheitsrisiko beim Baden», teilte die Behörde am Dienstag in Erlangen mit.
Dafür sei entscheidend, wie viele Fäkalbakterien etwa über das Abwasser in den See gelangen. Dies werde regelmäßig kontrolliert. «Beide Seen sind nicht zu beanstanden. Es besteht deshalb kein Grund, den Seehamer See und den WakeLake oder andere kontrollierte Badegewässer in diesem Sommer zu meiden», hieß es.
Das LGL hatte zehn Badegewässer in Südbayern untersucht: Neben WakeLake und Seehamer See auch den Schliersee (Kreis Miesbach), den Faulensee und den Forggensee im Ostallgäu, den Chiemsee (Kreis Rosenheim), den Starnberger See (Kreis Weilheim) sowie den Feldmochinger See, den Langwieder See und den Regattasee in München. Die Untersuchungen fanden 2017 zu Forschungszwecken zusätzlich zu den monatlichen Routineuntersuchungen statt. In diesem Jahr soll Nordbayern folgen.
Da Antibiotikaresistenzen auch in der Natur vorkommen, fanden die Forscher in zahlreichen Proben
Keime mit
Resistenzen gegen einzelne Antibiotika. Nur zwei Gewässer wiesen eine Belastung mit Erregern auf, gegen die gleich mehrere
Antibiotika nicht wirken.
LGL-Präsident Andreas Zapf sagte, Gewässer seien naturbedingt nicht steril. Die Bakterien gelangten über Abwässer oder durch Mensch und Tier hinein. Gesunde Menschen seien auch durch resistente Keime nicht gefährdet. «Die beim Schwimmen üblicherweise geschluckten kleineren Mengen Wasser sind in der Regel ebenfalls unbedenklich, da die Virulenz der Keime im Magen abgeschwächt wird.» Gefährdet sind vor allem Kranke und Menschen mit Verletzungen an der Haut.