Am Dienstag unterzeichneten
Landwirtschaftsminister Till
Backhaus (
SPD) und Vertreter der Wasser- und Abwasserwirtschaft des Landes in Bülow (Nordwestmecklenburg) eine Erklärung zur weiteren Verminderung der Phosphoreinträge aus öffentlichen Kläranlagen in die Gewässer, teilte das
Agrarministerium mit.
Phosphor gelangt über Waschmittel und Fäkalien ins Abwasser. Für die Abwasserbehandlung sind die Gemeinden zuständig, die sich dafür in Zweckverbänden organisiert haben.
Nach Investitionen von mehr als 2,5 Milliarden Euro in die kommunale Abwasserbeseitigung seit 1991 stammen heute nur noch 18 Prozent der Phosphoreinträge aus Kläranlagen der Kommunen. Fast zwei Drittel davon stammen aus kleinen Kläranlagen, die für weniger als 10.000 Einwohner ausgelegt sind. Dabei haben diese Anlagen nur einen Anteil von 16 Prozent der Gesamtkapazität. In Mecklenburg-Vorpommern gehören 535 von 586 kommunalen Kläranlagen zu dieser Größenklasse.
Für die Gemeinden ist das Herausfiltern von Phosphor rechtlich nicht vorgeschrieben. Deshalb lässt sich laut Ministerium eine weitere Verringerung der Phosphoreinträge nur freiwillig erreichen. Die Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät der Universität Rostock hat dazu in einer 2016 fertiggestellten Studie Maßnahmen herausgearbeitet.
Der Zweckverband Radegast (Nordwestmecklenburg) will in den Kläranlagen Kneese und Mühlen Eichsen sogenannte Fällmittelstationen errichten, um Phosphor herauszufiltern. Das Land fördert dies mit 70.000 Euro.