Die Regionen, aus denen dem Naturschutzbund schon Zahlen vorliegen, meldeten Mitte April um die 80 Prozent Rückkehrer, teilte Stefan Kroll von der Landesarbeitsgruppe Weißstorchschutz Mecklenburg-Vorpommern am Dienstag mit. «Der Landkreis Harburg hat schon 100 Prozent», sagte er. Die Zahlen ließen eine Steigerung des Bestandes erwarten, denn es könnten mehr als 100 Prozent werden - vereinzelt würden Neu- oder Wiederansiedlungen beobachtet. Noch bis Mitte Mai werden Störche zurückerwartet. «Wir sind momentan sehr optimistisch», sagte Kroll.
Der Grund dafür sind mehr Niederschläge in den Überwinterungsgebieten im Sudan und in Tansania, die den Störchen mehr Nahrung brachten und mehr Vögeln das Überleben ermöglichten. Aber auch das Plus an Wasser in der norddeutschen
Landschaft habe offenbar Störche dazu verleitet, hier zu bleiben, meinte der Wissenschaftler an der Universität Rostock. Auf nassen
Wiesen finden sie Regenwürmer und auf den Überschwemmungsflächen können sich Amphibien entwickeln.
Hinzu komme, dass die Zugbedingungen in der ersten Aprilhälfte günstig waren, was den Störchen den Rückflug erleichtert habe. Kroll zufolge sind von 14 mit Sendern ausgestatteten Altstörchen aus Norddeutschland bisher 11 an ihren Brutplätzen zurück. Zwei seien noch unterwegs, einer sei tot. Ein Storch habe es in acht Tagen vom Bosporus bis Schleswig-Holstein geschafft. Normal seien drei Wochen.