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22.02.2009 | 04:01 | Polarstation Neumayer III  

Schavan: "Für die Polarforscher beginnt heute eine neue Ära"

Berlin - Die Bundesregierung bietet Polarforschern in der Antarktis so gute Arbeitsmöglichkeiten wie nie zuvor: Mit der Neumayer-Station III verfügen die Wissenschaftler von nun an über die modernsten Technologien, die zum Erforschen der Antarktis zur Verfügung stehen.

Arktis
(c) proplanta
"Heute ist ein großer Tag für die deutsche Polarforschung", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Freitag, als sie während einer Festveranstaltung in Berlin die neue Station einweihte. Die Ministerin war per Live-Schaltung mit der Neumayer III verbunden. 13758 Kilometer entfernt von Berlin, im ewigen Eis der Antarktis, waren auf der Neumayer-Station hochrangige internationale Repräsentanten der Wissenschaft sowie Forscher und Techniker versammelt, um den Start der Station zu feiern. "Neumayer III ist ein Meisterstück der Ingenieurskunst und ein Labor mit bislang ungekannten Möglichkeiten", sagte Schavan. "Für die Wissenschaftler im Eis beginnt heute eine neue Ära."

Die neue Forschungsstation erfüllt wichtige gesellschaftliche Aufgaben: Die Wissenschaftler liefern mit ihrer Arbeit Daten, die helfen, die richtigen Weichen in der Klimapolitik zu stellen. Weil Polarregionen Treiber in Klimaprozessen sind, liefern die Wissenschaftler auf der Neumayer III zentrale Informationen für die Klimaforschung. Das Erforschen der Atmosphäre und des Ozeans, mit besonderem Fokus auf die Entwicklung des Meer-Eises und des Anstiegs des Meeresspiegels, sind Schwerpunkte der deutschen Polarforschung.

Die Station dient als Basis für die wissenschaftlichen Observatorien sowie als logistisches Zentrum für Expeditionen und Polarflugzeuge. In einer Bauzeit von insgesamt sieben Monaten hat das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft (AWI) die Neumayer-Station III in zwei kurzen antarktischen Sommern errichtet. Die Station bietet Platz für 40 Personen. Neun Personen stellen den ganzjährigen Betrieb sicher. Als erste Forschungsstation in der Antarktis besteht die Neumayer-Station III aus einem kombinierten Gebäude auf einer Plattform oberhalb der Eisoberfläche, verbunden mit einer in den Schnee gebauten Garage. Die Lebenszeit der Station wird damit deutlich länger, sie wird mindestens für die nächsten 25 bis 30 Jahre betriebsfähig bleiben.

40 Millionen Euro hat der Bau der Neumayer III gekostet, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat davon 90 Prozent - also 36 Millionen Euro - übernommen. Die übrigen zehn Prozent teilen sich die beteiligten Länder Bremen, Schleswig-Holstein und Brandenburg. Die laufenden Kosten bestreitet das Alfred-Wegener-Institut aus seiner Grundfinanzierung. Dazu gehören Personalkosten für die so genannten Überwinterer und das Wartungspersonal in der Sommersaison sowie Sach- und Transportkosten. Die laufenden Kosten werden zwischen sechs und sieben Millionen Euro pro Jahr liegen.

Neumayer III ist auch zentrale Voraussetzung dafür, dass die Bundesrepublik Deutschland die wissenschaftlichen und politischen Anforderungen der internationalen Antarktisforschung erfüllen kann. Schavan: "Mit der Station auf dem neusten Stand der Technik sind wir bestens gerüstet, unsere Verpflichtungen im antarktischen Vertragssystem weiter wahrzunehmen."

Ministerin Schavan wies darauf hin, dass die Neumayer III auch eine wichtige Station im Wissenschaftsjahr 2009 sei. "Das Wissenschaftsjahr 2009 lädt alle Bürgerinnen und Bürger ein, auf 'Forschungsexpedition Deutschland' zu gehen, also eine Entdeckungsreise durch die Wissenschafts- und Forschungslandschaft Deutschland zu machen", sagte die Ministerin. Andere Stationen würde es im weiteren Verlauf des Jahres auch hier zu Lande geben. Schavan: "Sie werden es erleben: Auch in den Laboren und Denkfabriken in Deutschland gibt es viel zu entdecken." (bmbf)
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