Die positive Entwicklung sei aber «stark witterungsbedingt», sagte Stadtklimatologe Rainer Kapp.
Die Schadstoffwerte seien noch lange nicht stabil unter den Vorgaben der EU. Dass bisher erst 20 Grenzwert- Überschreitungstage nach Brüssel gemeldet werden müssten, sei zum Großteil mit dem Wetter zu erklären. Von der Witterung her sei 2018 kein typisches Jahr gewesen.
«Ob wir in einem normalen Jahr auch so gut dastünden, da bin ich mir nicht so sicher», sagte Kapp. 35 Mal im Kalenderjahr darf der EU-Tagesgrenzwert überschritten werden.
An Deutschlands lange Zeit schmutzigster Kreuzung, dem innenstadtnahen Neckartor, wurde dieser Wert bisher immer und teils deutlich gerissen. Spätestens am Montag steht fest, ob 2018 auch die letzte Messstation im Land den EU-Grenzwert eingehalten hat. Denn dann können die 35 Tage auch rechnerisch nicht mehr überschritten werden.
Während sich die Belastung durch
Feinstaub somit deutlich bessere, sei das viel größere Problem der Stickstoffdioxid mit nach wie vor teils erheblichen Überschreitungen an mehreren Messstellen in der Landeshauptstadt, sagte Kapp.
Während der Feinstaub viele Quellen hat, entsteht Stickstoffdioxid vor allem bei Verbrennungsvorgängen in Motoren von Fahrzeugen. Stuttgart muss daher als erste Stadt in Deutschland zum 1. Januar ein Fahrverbot für ältere Diesel in einer kompletten Umweltzone - also in einem ganzen Stadtgebiet - einführen. Es gilt für Diesel-Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro 4 und schlechter.