Ziel seien einheitliche Regeln für ganz Deutschland für Wölfe, die sich auffällig gegenüber Menschen verhielten, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (
SPD) zum Abschluss der Umweltministerkonferenz (UMK) in Bremen am Freitag. «Wir sind uns einig, dass der Wolf eine streng geschützte Art ist und dass die Entnahme von Wölfen ein absolute Ausnahme darstellt, wenn es sich um Tiere mit problematischem Verhalten handelt.» Diese Ausnahme müsse aber möglich sein und bundeseinheitlich geregelt werden.
Niedersachsens
Umweltminister Olaf Lies (SPD) betonte, der Wolf sei in Deutschland angekommen und werde auch bleiben. In vielen Regionen sei dies völlig problemlos. Schwieriger werde es, wenn es um die Weide- und
Nutztierhaltung gehe, die ökologisch bedeutend und ein wichtiges Kulturgut sei. Es müssten rechtliche Grundlagen geschaffen werde, um den Wolf nach einer ergebnislosen Prävention und als letzte Maßnahmen auch zu töten.
Auf Bitte der Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen und Saarland soll das
Bundesumweltministerium nun eine mögliche Anpassung des Bundesnaturschutzgesetzes prüfen, um die im EU-Recht enthaltenen Spielräume für eine Tötung des Wolfes vollständig zu nutzen.
Aus Sicht des Bundesgeschäftsführers der Umweltorganisation
NABU, Leif Miller, schließen sich Wolf und
Weidehaltung nicht aus. «Herdenschutz ist das A und O für das Zusammenleben mit Wölfen. Deshalb müssen Weidetierhalter, die in
Herdenschutz investieren, grundlegend finanziell unterstützt und beraten werden», sagte er anlässlich der Bremer Konferenz. «Das Wildtier Wolf kennt keine Landesgrenze. Wir erwarten, dass die Länder über ihre Grenzen hinaus zusammenarbeiten, um gemeinsame Standards im Herdenschutz zu entwickeln.»
Ein Bündnis aus 19 Verbänden von Tierhaltern, Jägern und Waldbesitzern hatte erst vor wenigen Tagen einen
Aktionsplan für den Umgang mit dem Wolf präsentiert. Zu einem «vernünftigen Umgang mit dem Wolf» gehört aus Sicht der Verbände künftig auch ein Abschuss.
«Es wird erforderlich sein, Wölfe zu entnehmen, die die Nähe zum Menschen suchen, Schutzmaßnahmen überwinden oder sich auf den Riss von Weidetieren spezialisiert haben.» Zäune um alle
Weiden aufzustellen sei nicht machbar und gesellschaftlich nicht akzeptiert. Zum Bündnis gehören unter anderem der
Bauernverband und Vertretungen von Schäfern, Ziegenzüchtern, Jägern und Waldbesitzern.