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09.06.2018 | 09:40 | Wolfsmanagement 

Umgang mit dem Wolf muss geregelt werden

Bremen - Die Umweltminister von Bund und Ländern wollen mehr Rechtssicherheit schaffen, wie mit Wölfen in Deutschland umgegangen werden kann.

Wolfsmanagement
Der Wolf ist schon lange nach Deutschland zurückkehrt. Was Natur- und Umweltfreude freut, machte Schaf- und Ziegenhaltern Sorgen. Die Politik will klären, ob und wann ein Wolf «entnommen», also getötet werden darf. (c) Petra Kohlstädt - fotolia.com
Ziel seien einheitliche Regeln für ganz Deutschland für Wölfe, die sich auffällig gegenüber Menschen verhielten, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) zum Abschluss der Umweltministerkonferenz (UMK) in Bremen am Freitag. «Wir sind uns einig, dass der Wolf eine streng geschützte Art ist und dass die Entnahme von Wölfen ein absolute Ausnahme darstellt, wenn es sich um Tiere mit problematischem Verhalten handelt.» Diese Ausnahme müsse aber möglich sein und bundeseinheitlich geregelt werden.

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) betonte, der Wolf sei in Deutschland angekommen und werde auch bleiben. In vielen Regionen sei dies völlig problemlos. Schwieriger werde es, wenn es um die Weide- und Nutztierhaltung gehe, die ökologisch bedeutend und ein wichtiges Kulturgut sei. Es müssten rechtliche Grundlagen geschaffen werde, um den Wolf nach einer ergebnislosen Prävention und als letzte Maßnahmen auch zu töten.

Auf Bitte der Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen und Saarland soll das Bundesumweltministerium nun eine mögliche Anpassung des Bundesnaturschutzgesetzes prüfen, um die im EU-Recht enthaltenen Spielräume für eine Tötung des Wolfes vollständig zu nutzen.

Aus Sicht des Bundesgeschäftsführers der Umweltorganisation NABU, Leif Miller, schließen sich Wolf und Weidehaltung nicht aus. «Herdenschutz ist das A und O für das Zusammenleben mit Wölfen. Deshalb müssen Weidetierhalter, die in Herdenschutz investieren, grundlegend finanziell unterstützt und beraten werden», sagte er anlässlich der Bremer Konferenz. «Das Wildtier Wolf kennt keine Landesgrenze. Wir erwarten, dass die Länder über ihre Grenzen hinaus zusammenarbeiten, um gemeinsame Standards im Herdenschutz zu entwickeln.»

Ein Bündnis aus 19 Verbänden von Tierhaltern, Jägern und Waldbesitzern hatte erst vor wenigen Tagen einen Aktionsplan für den Umgang mit dem Wolf präsentiert. Zu einem «vernünftigen Umgang mit dem Wolf» gehört aus Sicht der Verbände künftig auch ein Abschuss.

«Es wird erforderlich sein, Wölfe zu entnehmen, die die Nähe zum Menschen suchen, Schutzmaßnahmen überwinden oder sich auf den Riss von Weidetieren spezialisiert haben.» Zäune um alle Weiden aufzustellen sei nicht machbar und gesellschaftlich nicht akzeptiert. Zum Bündnis gehören unter anderem der Bauernverband und Vertretungen von Schäfern, Ziegenzüchtern, Jägern und Waldbesitzern.
dpa
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