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07.07.2018 | 13:05 | Essensreste und Gartenabfälle 
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Umweltschützer fordern mehr Bio-Tonnen

Berlin - Dreieinhalb Jahre nach Einführung der Pflicht zum getrennten Sammeln von Biomüll bieten weiterhin viele Landkreise und Städte nicht flächendeckend Biotonnen oder -säcke für Haushalte an.

Gartenabfälle
Aus Umweltsicht haben Essensreste und Gartenabfälle im Restmüll nichts verloren. Denn der Biomüll lässt sich verwerten. Das getrennte Sammeln ist in Deutschland eigentlich Standard - aber Umweltschützer sehen Mängel. (c) proplanta
Die Umweltschutzorganisation Nabu geht davon aus, dass in Deutschland vier Millionen Tonnen Bioabfall zusätzlich über die Biotonnen gesammelt werden könnten - derzeit sind es demnach rund 4,8 Millionen Tonnen.

«Wir brauchen deutschlandweit ein Holsystem, mit dem Bioabfall in einer separaten Mülltonne bei den Bürgerinnen und Bürgern abgeholt wird», forderte Nabu-Präsident Olaf Tschimpke am Freitag in Berlin.

Aus Bioabfall können Komposte und Dünger für die Landwirtschaft oder den Gartenbau gewonnen werden. Über Biogasanlagen können sie außerdem Energie liefern. Dafür müssen sie aber getrennt vom Restmüll gesammelt werden.

Recherchen des Verbands zufolge gibt es in 24 Kreisen oder kreisfreien Städten gar keine Tonne für Lebensmittelreste und Gartenabfälle. In anderen Kreisen können Bürger ihren Biomüll zu zentralen Sammelstellen bringen, was zwar dem geltenden Recht entspricht, die Umweltschützer als wenig verbraucherfreundlich kritisieren.

Auch die Menge der gesammelten Bioabfälle ist der Untersuchung zufolge von Kreis zu Kreis sehr unterschiedlich. Das hat laut Nabu-Experte Michael Jedelhauser mehrere Gründe: In ländlicheren Regionen fällt mehr zum Beispiel Gartenabfall an, aber auch die Disziplin beim Mülltrennen ist nicht überall gleich groß. Dort, wo eine Biotonne direkt am Haus freiwillig ist und erst bestellt werden muss, wird laut Nabu deutlich weniger Biomüll gesammelt. Die Deutsche Umwelthilfe fordert ebenfalls eine flächendeckende, verpflichtende und verbraucherfreundliche Sammlung.

«Die Abfallwirtschaft hat sich viel zu lange auf der Müllverbrennung ausgeruht und verschenkt hier enorme Möglichkeiten zum Klimaschutz», sagte Nabu-Chef Tschimpke. Für nötig hält er auch Investitionen in hochwertige Vergärungs- und Kompostierungsanlagen.

Nach Angaben des Umweltbundesamts wurde 2015 der Großteil der Bioabfälle wurde kompostiert. Dabei wird die enthaltene Energie allerdings nicht genutzt. Ziel sei es daher, den Anteil der Vergärung mit Biogasgewinnung in Zukunft zu erhöhen, weil das den Klimaschutz voranbringen könne. Entscheidend sei, wie emissionsarm der Betrieb der Anlagen sei und wie effizient der Energieinhalt der Biomasse genutzt werde.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 07.07.2018 13:31 Uhrzustimmen(7) widersprechen(5)
ja, genau am besten die biotonnen so aufstellen, dass die wildschweine ran können, dann haben wir bald überall die schweinepest---typisch für das börsenträchtige NABU-unternehmen, dass alles was sich fördern/zu geld machen lässt zu eigen machen---erbärmlicher ehemalig ehrenamtlicher deutscher naturschutz
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