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19.03.2019 | 12:43 | Jagdrecht für Wölfe 
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Unionspolitiker wollen Wolf an den Kragen

Stuttgart - Die umweltpolitischen Sprecher von CDU und CSU in Bund und Ländern fordern ein viel härteres Vorgehen gegen den Wolf.

Jagdrecht Wolf
(c) chphotography86 - fotolia.com
Man brauche in Anlehnung an Frankreich die Festlegung auf einen maximalen Bestand von 500 «Individuen» in Deutschland, heißt es in einem Papier, das die Unionspolitiker in Stuttgart beschlossen.

In Brandenburg liefen Wölfe bereits durch die Gärten und näherten sich Grundschulen, sagte der umweltpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in Brandenburg, Dieter Dombrowski, am Dienstag in Stuttgart. Er wolle nicht in die Verantwortung gestellt werden, wenn Menschen zu Schaden kämen. In der Resolution fordern die Unionspolitiker auch die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht und den Abschuss auffälliger Tiere bereits bei «ernsten» Schäden.

Laut dem sogenannten Wolfsmonitoring für 2017/2018 der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) wurden 73 Rudel, 30 Wolfspaare und einige Einzelwölfe in Deutschland nachgewiesen. Eine Gesamtzahl der in Deutschland lebenden Wölfe lässt sich laut dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) nur als grobe Schätzung bestimmen, da die Rudelgröße zwischen drei und elf Tieren liege. Der Deutsche Jagdverband schätzt, dass es bundesweit mittlerweile mehr als 1.000 Tiere gibt.

Der Wolf ist in der EU streng geschützt und darf nicht gejagt werden. Nur Wölfe, die mehrfach Zäune überwinden und großen Schaden anrichten, indem sie zum Beispiel Schafe töten, dürfen bislang abgeschossen werden. Die Bundesregierung streitet derzeit über den Umgang mit den Tieren.
dpa/lsw
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Kommentare 
R.Ganka schrieb am 29.03.2019 21:43 Uhrzustimmen(11) widersprechen(6)
Nur mal so zum Vergleich wie andere Länder mit dem Wolf umgehen, die lachen sich garantiert schlapp über uns:
In Finnland, bei einer Größe von etwas über 338 000 Quadratkilometern werden 250 Wölfe für zuviel empfunden und fünfzig davon "entnommen". Also hat man für diese Fläche 200 Wölfe als ausreichend erachtet. Pro Wolf sind das ca 1700 km2. Auf Deutschland umgerechnet wären das ungefähr 211 Wölfe auf 357 000 km2.

Bei dieser Berechnung bleibt jedoch die Bevölkerungsdichte der Länder noch völlig unbeachtet! Die ist in Finnland nämlich ca fünfzehn Mal geringer als bei uns.

Und dann lässt man der Entwicklung des Wolfsbestandes in Deutschland jahrelang freien Lauf, ohne sich auch nur im geringsten mit einer vernünftigen Bestandsregulierung zu befassen. Noch nicht mal die Bestandsobergrenze wurde bisher definiert!

Wir müssen endlich zu einem entspanntem Umgang mit der Wolfspopulation in Deutschland kommen, zu klar definierten Schutzgebieten und zu Bereichen in denen eine Bejagung zur Regulierung des Bestandes mit vorgegebenen Abschussplänen erfolgt.
Jedes weitere tatenlose Zuwarten verschlimmert die Situation der Weidetierhalter in den betroffenen Gebieten und geht auch zu Lasten der Artenvielfalt in Deutschland!
Andreas Schmid schrieb am 24.03.2019 20:26 Uhrzustimmen(10) widersprechen(16)
Es ist bisher noch sehr einfach gewesen, Vorfälle mit Menschen zu vertuschen. Da sollte jeder einzelnen darauf aufpassen, dass solche Fälle an die Öffentlichkeit kommen.
Forstmeister schrieb am 19.03.2019 15:52 Uhrzustimmen(113) widersprechen(8)
Auch im Fall Isgrim läuft es wie immer, der Naturschutz und eine von ihm aufgewiegelte Stadtbevölkerung, der es an den banalsten ökologischen Kenntnissen fehlt, schreien laut "Willkommen". Selbstermannte Wolfsexperten und Wolfsversteher rücken das Raubtier in den Bereich eines Kuscheltieres und erklären, dass Befürchtungen fehl am Platze sind. Die Politik springt auf das Vehikel, um auch ein paar Stimmen im Wahlkampf zu ergattern.
Dann kommt das Erwachen (hätte man sich einmal in Nordamerika oder in Osteuropa umgetan, dann wäre die Sicht von Beginn an, eine andere gewesen) und nun also Feuer frei. Was mich erstaunt ist weniger dies, aber wie schnell der Umschwung gekommen ist. Gewonnen hat dabei keiner, leider.
Vielleicht lernen alle Beteiligten daraus, dass es sinnvoller ist künftig operationale Kompromisse zu finden (Erhalt durch Nutzung), statt auf maximalen Forderungen zu bestehen. Wenn demnächst einem Kind etwas passieren sollte, dann aufwiedersehen Wolf.
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