Vom 14. bis zum 18. September wanderte ein Hochdruckgebiet vom Atlantik über Mitteleuropa bis zum Schwarzen Meer. Am 19. und 20. verband es sich mit einem zweiten aus dem Atlantik vorstossenden Hoch. Die Hochdruckperiode brachte beidseits der Alpen sommerliche Tageshöchstwerte von 24 bis 29 Grad. Am 18. löste feuchte Luft aus Südwesten zum Teil recht kräftige Gewitter aus.
Stürmischer Westwind
Am 21. und 23. September lag die Schweiz in einer kräftigen West- bis Südwestströmung begleitet von Niederschlagszonen. Am 22. sorgte ein Zwischenhoch für recht sonnige Verhältnisse. Der 23. zeigte sich vor allem am Nachmittag recht sonnig und mit Tageshöchstwerten von 27 bis 29 Grad sommerlich warm, bevor am späteren Abend eine kräftige Kaltfront aus Norden mit Sturmböen einen massiven Wetterumschwung brachte.
Temperatursturz im Norden mit Schnee in den Bergen
In der aus Norden zugeflossenen Kaltluft schneite es in den Bergen bis auf 1800 m hinunter. Nördlich der Alpen stieg die Tagesmaximumtemperatur am 24. nur noch auf 13 bis 16 Grad. Die Tiefstwerte am Morgen lagen meist zwischen 5 und 7 Grad, am Genfersee zwischen 9 und 11 Grad. Die Alpensüdseite registrierte derweil in den Niederungen sommerliche Höchstwerte von 25 Grad. Dies mit Unterstützung von kräftigem Nordföhn mit Böen von 60 bis 80 km/h.
Am 25. und 26. September zog ein kräftiges Hochdruckgebiet von Deutschland nach Osteuropa. Es bescherte der Schweiz wieder sonnige und am Nachmittag zunehmend mildere Verhältnisse. Durch die kräftige nächtliche Abkühlung erreichte die Temperatur am Morgen hingegen tiefe Werte. Die Niederungen der Alpennordseite registrierten recht verbreitet Bodenfrost.
Erhebliche Niederschlagsarmut im Süden und im Westen
Auf der Alpensüdseite und im Gebiet vom Neuenburgersee zum Genfersee lieferte der September verbreitet weniger als 20 Prozent der normalen Niederschlagsmengen (Stand 27.09.2018). Die übrigen Regionen erhielten meist zwischen 40 und 80 Prozent der Norm 1981–2010. Die ausgesprochene Niederschlagsarmut im September ist auf der Alpensüdseite, in Teilen der West- und Nordwestschweiz, im Wallis sowie im Gotthardgebiet ein seit rund 20 Jahren anhaltendes Phänomen.
Sehr frühe Weinlese und Blattverfärbung
Die Weinlese begann in diesem Jahr sehr früh. An den Standorten des phänologischen Beobachtungsnetzes begann die Ernte der Trauben ab Ende August und im September rund 31 Tage früher als im Mittel der Periode 1981–2010.
Die extreme Trockenheit im Sommer führte bei vielen Bäumen zu einer frühzeitigen Blattverfärbung oder zu Blattverlusten. Im phänologischen Beobachtungsnetz gab es bis jetzt jedoch erst wenige Meldungen zur Blattverfärbung. Der Grund dafür ist, dass nicht alle Bäume gleich stark auf die Trockenheit reagierten und je nach Standort und Wasserverfügbarkeit grosse Unterschiede beobachtet werden konnten.
An den Stationen, die die Blattverfärbung der Buche, der Sommer- und Winterlinde und der Rosskastanie bisher meldeten, trat die Blattverfärbung überall sehr früh auf. Der Vorsprung bei den Linden auf das Mittel seit Messbeginn 1996 betrug rund 30 Tage, bei der Buche und der Rosskastanie lag der Vorsprung auf das Mittel der Periode 1981–2010 bei 21–25 Tagen.
Im Mittel der Vergleichsperiode 1981-2010 verfärben sich die Buchenblätter an den Stationen des phänologischen Beobachtungsnetzes in Höhenlagen bis 600 m am 13. Oktober, in Höhen von 600 – 1000 m am 9. Oktober und oberhalb von 1000 m am 6. Oktober.
Bei den Herbstzeitlosen gab es nur noch wenige Meldungen zur Blüte im September, die meisten Beobachtungen stammen aus dem August. Allgemein begannen die Herbstzeitlosen in diesem Jahr ab Mitte August zu blühen, rund 9 Tage früher als im Mittel.
Neue Klimaszenarien für die Schweiz
Mit dem September 2018 endet das wärmste oder zweitwärmste Sommerhalbjahr seit Messbeginn 1864, wie MeteoSchweiz in einem Blogbeitrag berichtete. Die massive Erwärmung des Sommerhalbjahrs in den vergangenen 20 bis 30 Jahren ist ein eindrückliches Signal des laufenden Klimawandels.
Als Alpenland ist die Schweiz dem Klimawandel und den damit verbundenen Naturgefahren besonders ausgesetzt. Die neuen Schweizer Klimaszenarien CH2018 beschreiben, wie sich das Schweizer Klima in diesem Jahrhundert verändern könnte. Sie übersetzen die komplexen wissenschaftlichen Ergebnisse der Klimamodelle in verständliche Aussagen
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