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01.10.2019 | 01:28 | Wetterrückblick September 2019 

Wetter in der Schweiz im September 2019: Trocken und sonnig

Zürich - Eine fast zwei Wochen dauernde Hochdruckphase brachte der Nord- und Westschweiz, dem Wallis sowie der Alpensüdseite in der Bilanz einen überdurchschnittlich sonnigen und trockenen September.

Septemberwetter 2019
Trockener und sonniger September in der Schweiz. (c) proplanta
Nach einem kühlen Start wurde die Monatsnorm im landesweiten Mittel um etwa 1,2 °C überschritten.

Im Vergleich zur Norm 1981-2010 dürfte der September 2019 in der Schweiz mit etwa 11,5 °C gut 1,2 °C zu warm ausfallen. Deutlich zu trocken war der September in der Westschweiz, im Wallis und im Mittelland. Im westlichen Mittelland fielen 25 bis 50% der normalen Septemberniederschläge und es war überdurchschnittlich sonnig.

In Teilen des Wallis war es gar einer der trockensten September der letzten Jahrzehnte. In Sion fielen gerade mal 4,3 l/m2 – der dritt tiefste Wert seit Messbeginn 1864. In den Zentralalpen, in Nord- und Mittelbünden und im Engadin waren die Niederschlagsmengen hingegen leicht überdurchschnittlich.

Kühles erstes Drittel



Am Abend des 1. September erreichte eine Kaltfront aus Westen die Schweiz. Mit ihr fielen die Temperaturen am 2. September verbreitet auf etwa 1 °C unter die Septembernorm der Periode 1981-2010. Nachdem der Sommer am 3. und 4. September unter Hochdruckeinfluss noch kurzfristig einmal aufflammte, folgten ab dem 5. September mit einer weiteren Kaltfront deutlich kältere Temperaturen.

Auf der Alpensüdseite brachten kräftige Gewitter am 5. September teilweise mehr als 50 mm Regen. Die kühle Phase dauerte bis zum 10. September. In Berglagen und Alpentälern wurde die Temperatur dadurch stellenweise auf mehr als 6 °C unter die Norm gedrückt. Damit sank auch die anfangs Monat noch sehr hoch liegende Schneefallgrenze am 8. September auf etwa 1500-2000 m ü.M.

Trocken und sonnig



Vom 10. bis 21. September war das Wetter über der Schweiz weitgehend hochdruckbestimmt und entsprechend trocken. An einigen hochgelegenen Messstandorten wie Pilatus, Jungfraujoch und Säntis wurden neue Rekorde des Luftdrucks aufgestellt. Die Station Säntis beispielsweise registrierte am 13. September mit 769,2 hPa einen neuen Höchstwert in der Messreihe seit 1882 .

Das Hochdruckwetter brachte der Schweiz an mehreren Tagen Bise. Diese blieb meist schwach, so dass sich die mancherorts entstandenen Nebel- und Hochnebelbänke im Tagesverlauf fast immer auflösten. Folglich war es in dieser Phase oft sonnig. Am 22. September wurden damit auf der Alpennordseite und in der Westschweiz bereits die für September üblichen Sonnenstunden erreicht.

Am 16. September gab es in Sion mit 30,2 °C Tagesmaximum noch einmal einen Hitzetag. Hitzetage nach Monatsmitte sind selten – in der Messreihe seit 1958 war dies erst fünfmal der Fall (siehe Abbildung). Im Mittelland erreichte das Quecksilber ebenfalls hohe Werte um 29 °C. Im Tessin wurde an der Messstation Lugano am 15. September 2019 die späteste je gemessene Tropennacht verzeichnet.

Wechselhaft zum Monatsende



Eine Kaltfront aus Westen leitete am 22. September einen erneuten Wetterumschwung ein. Anschliessend herrschten auf der Alpennordseite wechselhafte Bedingungen mit wenig Niederschlag und zeitweise Sonnenschein. Auf der Alpensüdseite wurden die Bedingungen ab dem 24. September freundlicher. Tageshöchstwerte bewegten sich beidseits der Alpen um 20 °C und damit etwa im Bereich der Norm 1981-2010.

Herbstverfärbung beginnt langsam



Im phänologischen Beobachtungsnetz wurden erst wenige Blattverfärbungen der Rosskastanie, der Vogelbeere und von einzelnen Buchen und Sommerlinden gemeldet. Das entspricht etwa dem normalen herbstlichen Ablauf, bei dem sich die ersten Bäume im September verfärben, aber die grossflächige Blattverfärbung erst ab Oktober eintritt.  Am frühesten ist dies normalerweise bei der Vogelbeere der Fall, bei der sich die Blätter durchschnittlich an der Hälfte der Stationen schon im September verfärben.

In der ersten Septemberhälfte 2019 wurden weitere Beobachtungen zur Fruchtreife des Schwarzen Holunders gemeldet, die sich etwas später als im Mittel seit Beobachtungsbeginn 1996 einordnen lassen. Über alle Stationen gesehen, reiften die Beeren des Schwarzen Holunders jedoch ziemlich genau zum erwarteten Zeitpunkt.

Ein ähnliches Bild zeigte auch die Vollblüte der Herbstzeitlose, die im September 2019 vom Flachland bis 1500 m beobachtet wurde. Im Durchschnitt über alle Stationen trat ihre Blüte 2 Tage später als im dreissigjährigen Mittel (1981-2010) auf.

Das Auftreten der ersten Herbstphasen verläuft in diesem Jahr bis jetzt also in einem normalen zeitlichen Rahmen, dies im Unterschied zum letzten Jahr, als wegen grosser Hitze und Trockenheit viele Stationen eine rekordfrühe Fruchtreife des Schwarzen Holunders und eine sehr frühe Blattverfärbung der Bäume meldeten.

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