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01.09.2018 | 07:11 | Wetterrückblick Sommer 2018 

Wetter in der Schweiz im Sommer 2018

Zürich - Die Schweiz registrierte nach dem viertwärmsten Frühling den drittwärmsten Sommer seit Messbeginn im Jahr 1864.

Sommerwetter in der Schweiz
Drittwärmster Sommer in der Schweiz. (c) proplanta
Im landesweiten Mittel stieg die Sommertemperatur 2.0 Grad über die Norm 1981–2010. Heisser waren bisher nur der Sommer 2015 mit 2.3 Grad und der legendäre Hitzesommer Sommer 2003 mit 3.6 Grad über der Norm.

Häufung von extrem warmen Sommern



Der Sommer 2018 ist der dritte in kurzer Folge, welcher im landesweiten Mittel 15 Grad übersteigt. Vor der markanten Sommererwärmung ab den 1980-er Jahren stiegen nur die wärmsten Sommer über 13 Grad. In den letzten zwei Jahrzehnten gehörten Sommer mit einem landesweiten Mittel von 13 Grad und höher zum Standard.

Aus heutiger Sicht vergleichsweise kühle Sommer mit einem landesweiten Mittel von 12 Grad oder tiefer, vor 1980 eine häufige Erscheinung, sind hingegen seit den 1990-er Jahren aus dem Sommerklima der Schweiz verschwunden. Die markante Zunahme der Sommerwärme ist eines der klaren Signale der laufenden Klimaänderung.

Alle Sommermonate deutlich zu warm



Der Sommer begann mit dem viertwärmsten Juni seit Messbeginn 1864. Im landesweiten Mittel übertraf der Juni die Norm 1981‒2010 um 2.0 Grad. Die Alpensüdseite, das Wallis und die Regionen Basel und Meiringen registrierten den drittwärmsten Juni seit Messbeginn 1864. Auf der Alpensüdseite lag der Temperaturüberschuss bei 2.1 bis 2.3 Grad, im Wallis bei 3 Grad, in Basel bei 2.1 Grad und in Meiringen bei 2.5 Grad im Vergleich zur Norm 1981‒2010.

Nach dem viertwärmsten Juni erreichte auch der Juli als fünftwärmster seit Messbeginn 1864 einen Spitzenplatz. Im landesweiten Mittel übertraf er die Norm 1981‒2010 um 2.0 Grad. Lokal wurde beidseits der Alpen auch der viertwärmste Juli seit Messbeginn verzeichnet, so zum Beispiel in Locarno-Monti, in Basel und in Luzern.

Zum Sommerabschluss registrierte die Schweiz den drittwärmsten August seit Messbeginn 1864. Die Monatstemperatur stieg 2.2 Grad über die Norm 1981‒2010. Auf der Alpennordseite war es an einigen Messstandorten der zweitwärmste, auf der  Alpensüdseite der dritt- oder viertwärmsten August seit Messbeginn. Der August brachte zum Monatsbeginn auf der Alpennordseite eine der intensivsten zehntägigen, auf der Alpensüdseite eine der intensivsten 18-tägigen Hitzewellen.

Anhaltend wenig Niederschlag



Der Sommer 2018 war ausgesprochen regenarm. Mit nur 63 Prozent der Norm 1981‒2010 fielen im landesweiten Mittel weit unterdurchschnittliche Regenmengen. Die schweizweite sommerliche Regenarmut belegt Rang 6 in der ab 1864 verfügbaren Messreihe. Landesweit ähnlich regenarm waren letztmals die Sommer 1983 und 1984.

Der Juni lieferte in einigen Gebieten nur 20 bis 40 Prozent der normalen Niederschlagsmengen. In den Zentral- und Ostalpen war es regional der zweit- bis fünft niederschlagsärmste Juni seit Messbeginn 1864. Die drei Messstandorte Braunwald, Kandersteg und Susch mit über 100jährigen Messreihen registrierten beim Niederschlag ein Juni-Rekorddefizit.

Der Juli war in weiten Gebieten der Schweiz sehr niederschlagsarm. Massiv war das Regendefizit lokal im östlichen Mittelland und entlang des östlichen Alpennordhangs mit Regensummen von nur 20 bis 30 Prozent der Norm. Vereinzelt waren die Werte auch tiefer. Auf der Alpensüdseite hingegen registrierten einzelne Gebiete Juli-Regensummen um 100 Prozent, in der Westschweiz sogar solche von 100 bis 140 Prozent der Norm 1981‒2010.

Der August brachte vor allem der West- und Nordwestschweiz sowie dem Wallis bis kurz vor Monatsende gebietsweise extrem wenig Regen. Einzelne Messstandorte registrierten bis am 28. August nur 20 bis 30 Prozent der Norm 1981‒2010. In der Nordschweiz unter 1000 m blieben die Augustsummen im Mittel unter 60 Prozent der Norm. Die Alpensüdseite erhielt im Mittel 85 Prozent der Norm.

Sommersonne regional im Rekordbereich



Alle drei Sommermonate präsentierten sich sehr sonnig. Genf registrierte mit 906 Sonnenstunden den sonnigsten Sommer seit Messbeginn 1897. Ähnlich sonnig mit knapp unter 900 Sonnenstunden war in Genf letztmals der Sommer 2003. Auch in Basel bewegte sich Sommersonne im Rekordbereich. Bis am 29. August kamen 833 Sonnenstunden zusammen. Vergleichbar sonnig war in Basel der Rekordsommer 2003 mit 834 Sonnenstunden. Die Messreihe der Sonnenscheindauer reicht in Basel bis 1886 zurück.

In Lugano und Locarno-Monti war es der sonnigste Sommer in den seit 1959 homogenen Messreihen. Lugano registrierte über 860, Locarno-Monti über 870 Sonnenstunden. Der bisherige Rekordsommer 2003 blieb in Lugano unter 850, in Locarno-Monti unter 870 Sonnenstunden.

Im Juni erreichte die Sonnenscheindauer meist 120 bis 140 Prozent der Norm 1981‒2010. In Locarno-Monti war es mit 290 Stunden der drittsonnigste Juni in der seit 1959 homogenen Messreihe.

Der Juli brachte in der West- und Nordwestschweiz sowie im Mittelland eine Sonnenscheindauer von 130 bis 140 Prozent der Norm 1981‒2010. In der übrigen Schweiz lag sie zwischen 100 und 130 Prozent der Norm. Genf registrierte den zweitsonnigsten Juli seit Messbeginn 1897. In Locarno-Monti und Pully war es der sonnigste Juli in den ab 1959 homogen verfügbaren Messreihen.

Im August stieg die Sonnenscheindauer nördlich der Alpen auf 120 bis 130 Prozent der Norm 1981‒2010. Im Süden erreichte sie 110 bis 120 Prozent der Norm.

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