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11.09.2018 | 14:29 | Raubtiere 
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Wie gefährlich ist der Wolf wirklich?

Gernsbach/Bad Wildbad - Baden-Württembergs Umweltstaatssekretär Andre Baumann (Grüne) hat zu einer Versachlichung der Diskussion beim Thema Wolf aufgerufen.

Wolf im Nordschwarzwald
Ein Wolf geht um im Nordschwarzwald. Was bedeutet das für Menschen und Tiere? Das Umweltministerium lädt Bürger zum Gespräch - doch die Sorgen wegen des Raubtiers bleiben. (c) proplanta
«Bei dem Thema schießen die Emotionen durch die Decke», sagte er am Montagabend bei einer Info-Veranstaltung in Bad Wildbad (Kreis Calw) zum neuen Wolfsgebiet im Nordschwarzwald. Baumann betonte, er habe sich nicht gewünscht, dass Wölfe wieder nach Baden-Württemberg kommen. Klar sei aber, dass man das streng geschützte Raubtier nicht einfach abschießen könne: «Wir werden mit dem Wolf leben müssen.»

Das Umweltministerium geht davon aus, dass sich derzeit ein Wolf im Schwarzwald fest angesiedelt hat. Das Tier mit dem Kürzel GW852m hat in der Region wiederholt Schafe gerissen und Ende April für Schlagzeilen gesorgt: Nach einer Attacke auf eine Herde in Bad Wildbad starben mehr als 40 Tiere in einer Nacht.

«Das war ein Schock, mit einem solchen Ausmaß hat niemand gerechnet», sagte Bürgermeister Klaus Mack (CDU). Die Menschen in der Region seien verunsichert, Gäste fragten, ob Wandern im Schwarzwald noch sicher sei. Er forderte die grün-schwarze Landesregierung unter Applaus von rund 300 Zuhörern auf, tätig zu werden. «Der Wolf muss ins Jagdrecht aufgenommen werden, um die Population langfristig zu regeln.»

Das Ministerium hat nach der Wildbader Wolf-Attacke eine Region mit einem Durchmesser von mehr als 60 Kilometern im Nordschwarzwald als «Förderkulisse Wolfprävention» ausgewiesen. Das Land erstattet darin Nutztierhaltern 90 Prozent der Kosten für Schutzzäune. In den ersten drei Monaten der Förderkulisse seien aber lediglich 36 Anträge für Herdenschutzmaßnahmen bewilligt worden, weitere 16 Förderanträge würden bearbeitet. Landratsämter gehen von über 1.500 potenziellen Antragstellern aus.

Staatssekretär Baumann forderte die Weidetierhalter auf, das Förderangebot des Landes zu nutzen und Schafe und Ziegen besser einzuzäunen. Es gebe genügend Rothirsche, Wildschweine und Rehe im Schwarzwald. «Der Wolf soll nicht lernen, dass es einfacher ist, Schafe und Ziegen zu reißen.» Zäune müssten nicht nur hoch genug sein, sondern auch unter Strom stehen. «Der Wolf muss eine gebrezelt bekommen», so Baumann. Zuletzt schlug Wolf GW852m vermutlich am vergangenen Freitag zu: Kurz vor der Infoveranstaltung wurde bekannt, dass in Gernsbach (Kreis Rastatt) erneut drei Schafe gerissen wurden. Gewissheit soll eine genetische Untersuchung bringen.
dpa/lsw
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Kommentare 
Mabruk schrieb am 17.09.2018 16:53 Uhrzustimmen(6) widersprechen(2)
@ franzvonassisi: Ich denke mal zurück an die Zeit, als ich noch klein war. Mein Opa wohnte im Nachbarort unmittelbar am Waldrand. Und in diesem Wald gab es einen Kinderspielplatz, den man entweder über eine kleine Waldstraße mit Umweg oder natürlich direkt mitten durch erreichen konnte. Mein kleiner Bruder und ich sind da gerne hin und haben uns nicht nur auf dem Spielplatz, sondern auch in dem Wald bis dahin aufgehalten. Heutzutage würde ich mich (als Kind) da allerdings nicht mehr laufen lassen - so völlig unbeaufsichtigt im Wald hätte ich mehr Angst, dass eben dieses Kind von einem Wolf angefallen wird. Und die Warnung von Soziopathen und Pädophilen kann ich nicht verstehen - ich lebe eben auf dem Land, da gibt es sowas kaum.
Ich beanspruche keinen Lebensraum für mich, sondern lediglich für die restliche Menschheit. Unser Land wird bereits zu über 70% bewirtschaftet, und auch das, was stadtläufig als "Natur und Wald" angesehen wird, ist Wirtschaftsgebiet (Holz, Wild usw.). Insofern beanspruche ich gar nichts, das haben andere bereits vor mir getan.
Und weil ich bereits verstanden habe, dass unser (wir Menschen) handeln (insbesondere der Bevölkerungszuwachs) unweigerlich in eine Katastrophe führt, konnte ich natürlich auch keine Kinder in diese Welt setzen - das wäre ja verantwortungslos.
franzvonassisi schrieb am 15.09.2018 16:15 Uhrzustimmen(3) widersprechen(14)
An "mabruk"
WER lässt sein Kind allein in den Wald? Das werden verantwortungsvolle Eltern vor dem Hintergrund der wachsenden Verrohung der Menschheit kaum tun! Da ist eher der Soziopath, der Pädophile ein Risiko!
Und noch einmal- was allen Ernstes berechtigt SIE, für sich Lebensraum zu beanspruchen und anderen abzusprechen? Wie unglaublich hypertroph, wie egoman, wie rücksichtslos! Fachkollegen würden Sie wahrscheinlich als "auffällig" einstufen….!
Man muss kein Grüner sein, wenn man das Leben der Tiere erhalten möchte. Man muss jemand sein, der Achtung vor dem Leben und der Schöpfung hat, der mit ethischen Werten aufgewachsen ist, der christlich erzogen wurde. Und die, "mabruk", findet man sogar in der CDU und AfD!
Diese Werte hat man Ihnen anscheinend nicht vermitteln können- traurig für Sie und die, die von Ihnen aufgezogen werden……!
Mabruk schrieb am 12.09.2018 16:22 Uhrzustimmen(3) widersprechen(2)
@maximilian: Leitplanken, Geschwindigkeitsbegrenzungen, 30er-Zonen etc. pp gibt es nicht umsonst ;)
maximilian schrieb am 11.09.2018 20:13 Uhrzustimmen(7) widersprechen(15)
Es lagen schon Tausende Kinder tot auf der Strasse durch Unfälle mit Autos; und...?
Mabruk schrieb am 11.09.2018 15:12 Uhrzustimmen(22) widersprechen(4)
Erst wenn ein Kind tot im Wald liegt, werden auch die letzten Grünen lernen, dass der Wolf in unserem dicht bewirtschafteten Land nichts verloren hat.
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