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08.06.2019 | 12:46 | Wildschweinjagd 

Wildschweinplage in Brandenburg - Alternativen zur Bogenjagd gesucht

Potsdam - Nach dem vorläufigen Aus für eine Jagd auf Wildschweine mit Pfeil und Bogen will Brandenburg nach neuen Möglichkeiten suchen, Schäden durch die Tiere in Wohngebieten zu verhindern.

Wildschweine
(c) proplanta
Es werde an Alternativen gearbeitet, die schon im Köcher seien, sagte der Sprecher des Landwirtschaftsministeriums, Jens-Uwe Schade, auf Anfrage. Möglicherweise werde das Thema Fallenjagd wieder auf den Tisch kommen.

Die Gemeinden Stahnsdorf und Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) leiden seit Jahren unter einer Wildschweinplage. In Stahnsdorf hatten innerhalb eines Jahres etwa 70 Tiere den Ort heimgesucht und Schäden angerichtet. Jäger in Stahnsdorf lehnen die Jagd mit Gewehren im dichtbewohnten Ort jedoch als zu gefährlich ab.

Nach Angaben des Deutschen Jagdverbands wird die Jagd in Deutschland flächendeckend ausgeübt, ausgenommen sind aber besiedelte Flächen, die als «befriedete Bezirke» gelten. Dort ruht die Jagd, wobei eine beschränkte Ausübung gestattet werden kann.

Das Ministerium hatte am Mittwoch erklärt, dass die als Alternative geplante Bogenjagd nicht stattfinden könne. Denn für die vorgesehene wissenschaftliche Begleitung meldete sich keine Einrichtung. «Wir können niemanden aus der Wissenschaft zwingen, den Hut in den Ring zu werfen», sagte der Sprecher. «Der Antrag wird jetzt abschlägig beschieden.»

In Deutschland ist die Bogenjagd verboten. Es gibt aber die Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung für Jagdpächter. Anders als in anderen EU-Staaten hat Deutschland bisher keine eigenen Erfahrungen mit der Bogenjagd.

Nun sollten Experten der Forschungsstelle für Wildökologie und Jagdwirtschaft Eberswalde mit örtlichen Jägern und Politikern prüfen, wie sich die Wildschweinpopulation bei Siedlungen anders eindämmen lässt. Zur Diskussion soll dabei auch stehen, Jagdwaffen mit geänderter Munitionsstärke sowie mit Schalldämpfern einzusetzen.

Schade betonte: «Am Ende geht es ja darum, dass die Situation einfach entschärft wird.» Der Stahnsdorfer Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) hatte gefordert, alternative Jagdmethoden zu prüfen.
dpa/bb
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