Nachweis erbracht - Wolf für gerissene Schafe verantwortlich. (c) trialartinf - fotolia.com
Anfang des Monats hatte ein Landwirt in Nentershausen (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) drei tote Schafe vorgefunden. Ein weiteres Tier musste aufgrund seiner Verletzungen eingeschläfert werden.
Die Auswertung einer DNA-Probe ergab nun, dass es sich um Wolfsbisse handelt. Das wildtiergenetische Labor werde weitergehende Analysen vornehmen, um herauszufinden, ob die Herkunft des Wolfs ermittelt werden kann, hieß es.
Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg sei es seit Ende März 2019 bereits zu zwei Vorfällen gekommen, bei denen nachweislich Schafe durch einen Wolf getötet wurden: am 30. März bei Alheim/Licherode und am 14. Juni bei Ronshausen. Weitere Verdachtsfälle wurden untersucht, konnten aber genetisch nicht bestätigt werden.
Die Behörde rät Nutztierhaltern in Hessen, ihre Weidetiere mit standardgemäßen Stromzäunen zu schützen. Es müsse jederzeit überall im Land mit durchziehenden Wölfen gerechnet werden.
In Hessen wurden im Jahresverlauf in mehr als einem Dutzend Fällen Wölfe durch Fotos oder Genetik-Tests nachgewiesen. Es waren aber nicht alles verschiedene Tiere, wie aus einer Auflistung des Landesamtes hervorgeht.
In jüngster Zeit wurde vor allem der Wolf mit der internen Kennung HW01 vermehrt nachgewiesen, erstmals Mitte Juni in Ronhausen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Bis Oktober hinterließ er wiederholt Spuren im Vogelsbergkreis und im Schwalm-Eder-Kreis.
Wenn bis Dezember weitere genetische Nachweise zu diesem Wolf erbracht werden, könne man davon sprechen, dass er in der Region sesshaft geworden sei, sagte Landesamt-Sprecher Helmut Weinberger auf Anfrage.