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29.06.2018 | 09:20 | Wolfsmanagement 

Wolf und Weidetierhaltung schließen sich nicht aus

Schwerin - Der Bundestag beriet gestern Abend (28. Juni 2018) über einen von CDU/CSU und SPD vorgelegten Antrag für ein bundesweit abgestimmtes Wolfsmanagement.

Weidetierhaltung in Wolfsregionen
Backhaus: Wolf und Weidetierhaltung nebeneinander ermöglichen. (c) proplanta
Der Antrag der Koalitionsfraktionen fordert die Bundesregierung u. a. auf, dazu beizutragen, dass die für Nutztierhalter entstehenden Kosten für Präventionsmaßnahmen und für Schäden durch Wolfsübergriffe im Tierbestand schnell und unbürokratisch durch die Landesbehörden ausgeglichen werden können.

Zudem solle die Bundesregierung mit den Ländern und der Wissenschaft einen geeigneten Kriterien- und Maßnahmenkatalog für die Entnahme solcher Wölfe zu entwickeln, die Weidezäune wiederholt überwunden haben oder für den Menschen gefährlich werden.

„Dieser Antrag trägt in weiten Zügen die Handschrift Mecklenburg-Vorpommerns“, unterstreicht Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. „Eine dauerhafte Akzeptanz für den Wolf in der Gesellschaft können wir nur erreichen, wenn wir Lösungen im Konflikt zwischen dem Natur- und Artenschutz und der extensiven Weidetierhaltung finden“, so Backhaus. „Wir brauchen beides – einen stabilen Wolfsbestand und eine sichere Nutztierhaltung.“

Der Minister hatte bereits gestern mit seinem sächsischen Amtskollegen Thomas Schmidt zusammen mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner eine gemeinsame Linie bei den Herausforderungen im Umgang mit dem Wolf diskutiert.

Er werde sich dafür einsetzen, dass Nutztierhaltern die Kosten für Herdenschutzmaßnahmen und die Kosten im Fall von Nutztierrissen durch den Wolf in größtmöglichem Umfang erstattet werden. „Die Nutztierhaltung in der offenen Landschaft ist ein ganz entscheidender Beitrag zum Erhalt der Biodiversität“, so der Minister.

Der Antrag der Koalitionsfraktionen sieht zudem vor, die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) über den Herbst 2018 hinaus bestehen zu lassen. Sie solle Perspektiven entwickeln, die die Standpunkte von Weidetierhaltern, Jägern und Landwirten berücksichtigt.

Mecklenburg-Vorpommern hatte im Mai 2018 einen Werkvertrag im Land ausgeschrieben. Dessen Ziel ist es, u. a. die Öffentlichkeit für das Thema Wolfsschutz zu sensibilisieren und das Wolfsmanagement zu koordinieren.
regierung-mv
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