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14.06.2019 | 11:39 | Unkrautbekämpfung 

Bayer will Milliarden in Glyphosat-Alternativen investieren

Leverkusen - Der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern Bayer will in den kommende zehn Jahren rund fünf Milliarden Euro in die Suche nach Alternativen zum umstritten Unkrautvernichter Glyphosat investieren.

Bayer - Pflanzenschutzkonzern
(c) proplanta
Die Leverkusener betonten am Freitag, Glyphosat werde weiterhin eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft und in der Produktpalette des Unternehmens spielen. Doch wolle der Konzern zusätzliche Methoden zur Unkrautbekämpfung entwickeln. Die Deutsche Bahn kündigte unterdessen an, nach Wegen zu suchen, bei der Unterhaltung ihres Streckennetzes auf Glyphosat zu verzichten.

Der Unkrautvernichter hat sich für Bayer zuletzt immer mehr zu einem Problem entwickelt. Der Konzern sieht sich in den USA mit einer Klagewelle wegen möglicher Gesundheitsschäden durch Glyphosat konfrontiert. Dabei musste er bereits drei Niederlagen vor Gericht hinnehmen. Zuletzt sprach eine US-Jury einem Rentnerpaar, das an Krebs erkrankt war und dafür einen glyphosathaltigen Unkrautvernichter der Bayer-Tochter Monsanto verantwortlich machte, Schadenersatz in Höhe von umgerechnet fast 1,8 Milliarden Euro zu. Die Urteile sind allerdings noch nicht rechtskräftig, und Bayer wehrt sich in allen Fällen gegen die Entscheidungen.

Die Deutsche Bahn sucht unterdessen Alternativen zu Glyphosat. «Zusammen mit dem Bundesumweltministerium wollen wir ein Forschungsprojekt aufsetzen, um wirksame Möglichkeiten zu finden, die 33.000 Kilometer Streckennetz ohne Glyphosat und damit ebenso umweltfreundlich wie sicher zu betreiben», sagte Bahnvorstand Ronald Pofalla der «Wirtschaftswoche». Der bundeseigene Konzern ist laut dem Blatt mit rund 65 Tonnen pro Jahr größter Einzelabnehmer von Glyphosat in Deutschland.

Dem Bericht zufolge hat die Bahn drei Verfahren identifiziert, die als mögliche Alternativen zu Glyphosat im Gleisbereich zum Einsatz kommen könnten. So könnte Unkraut durch den Einsatz von Heißwasser, Elektroschocks oder energiereichem UV-Licht bekämpft werden.
dpa
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