Beim dem von Eon 2016 abgespaltenen Kraftwerksbetreiber Uniper hält dagegen die Pechsträhne an. Der Stromerzeuger muss bei seinem krisengeplagten Kraftwerk Datteln 4 hohe außerplanmäßige Abschreibungen vornehmen. Das geht aus den am Dienstag vorgelegten Quartalsberichten der beiden Konzerne hervor.
Eon profitierte zwischen Januar und März von einem guten Vertriebsgeschäft. Vor allem auf dem wichtigen deutschen Markt konnte der Konzern mehr Kunden gewinnen. Auch mit erneuerbaren Energien verdiente Eon mehr, während die Ergebnisse in der Netzsparte fielen.
Unterm Strich legte der Gewinn im ersten Quartal gemessen am Vorjahreszeitraum um 40 Prozent auf 880 Millionen Euro zu. Allerdings profitierte Eon dabei auch vom Verkauf des Hamburger Gasnetzes.
Längst nicht so gut liefen die Geschäfte beim Stromproduzenten Uniper, an dem Eon noch rund 47 Prozent hält. Den Anteil will das Unternehmen in Kürze an den finnischen Energiekonzern Fortum abgeben.
Uniper musste bei seinem krisengeplagten Kraftwerk Datteln 4 einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Eine erste Schadensanalyse des im Bau befindlichen Kraftwerks habe ergeben, dass die Kesselwände komplett ausgetauscht werden müssten, berichtete Uniper-Chef Klaus Schäfer.
Mit der Inbetriebnahme seien daher voraussichtlich erst im Sommer 2020 zu rechnen. Die Verzögerung macht eine außerplanmäßige Abschreibung auf das Kraftwerk von rund 270 Millionen Euro nötig.
Uniper verbuchte ferner ein enttäuschendes erstes Quartal. Von Januar bis März sei das bereinigte
Betriebsergebnis (Ebit) von 514 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf nun 350 Millionen Euro gesunken, hieß es. Trotzdem hält das Unternehmen am Gewinnziel für 2018 fest.
Uniper-Chef Klaus Schäfer, der sich lange vehement gegen den Einstieg des finnischen Fortum-Konzerns gewehrt hatte, bemühte sich am Dienstag, Brücken zum neuen Großaktionär zu bauen. Uniper erhalte mit Fortum einen neuen Groß-, aber keinen Mehrheitsaktionär, da der Anteil der Finnen unter 50 Prozent bleibe. «Damit haben wir ein Ergebnis, mit dem Fortum und Uniper beide gut leben können müssten», meinte Schäfer.
Allerdings wird der Abwehrkampf der Uniper-Führung noch die Hauptversammlung des Konzerns beschäftigen. Der Hedgefonds Elliott hat einen Antrag über die Bestellung eines Sonderprüfers gestellt, sagte Schäfer. Dieser solle mögliche Pflichtwidrigkeiten und Verstöße der Vorstandsmitglieder gegen das Gesetz ermitteln und gegebenenfalls Schadenersatzansprüche feststellen.