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20.08.2013 | 14:00 | Quellen-Map 

Mineral- und Heilwasser - Gesundheitsquellen aus der Natur

Heilquellen

Wirkungen der Mineralstoffe in Heilwässern



Mit Heilwässern werden nicht nur Trinkkuren durchgeführt. Sie können auch, je nach Anwendungsgebiet, als Bäder Anwendung finden oder als Aerosole inhaliert werden.

Heilwässer mit hohem Gehalt an Hydrogencarbonat (> 1.300 mg/l) stellen aufgrund ihrer basischen Wirkung einen Ausgleich zu einer säurebetonten Ernährung dar. Sie können überschüssige Magensäure binden, den Säure-Basen-Haushalt und die Säureproduktion des Magens normalisieren und helfen bei Sodbrennen.

Weiterhin sind hydrogencarbonathaltige Heilwässer in der Lage, den ph-Wert des Harns anzuheben. Dadurch wird die die Harnsäureausscheidung gesteigert, was der Vorbeugung von Gicht und Harnsäure- sowie Calciumoxalat-Harnsteinen dient. Unterstützend wirken sie zudem bei zu hohem Cholesterinspiegel und bei Diabetes mellitus, weshalb sie als Getränk für Diabetiker besonders geeignet sind. Bekannte Heilwässer mit hohem Gehalt an Hydrogencarbonat sind Adelheidquelle aus Bad Überkingen, Hirschquelle aus Bad-Teinach, Römerbrunnen aus Bad Vilbel, St. Gero aus Gerolstein oder Staatlich Fachingen.

 
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Heilwässer zählen zu den Arzneimitteln und unterliegen damit der Arzneimittelgesetzgebung.
Heilwässer mit hohem Sulfatgehalt (>1.200 mg/l) wirken anregend auf die Darmfunktion. Damit wird Verstopfung auf natürliche Weise vorgebeugt. Bei kurmäßiger Anwendung über mehrere Wochen kann auch chronische Verstopfung behoben werden. Sulfathaltige Heilwässer regen zudem die Produktion von Verdauungssäften durch Leber und Bauchspeicheldrüse an und fördern den Gallefluss.

Darüber hinaus dienen sie auch der Vorbeugung und Behandlung von Calcium-Phosphat-Harnsteinen, deren Bildung durch einen hohen Harn-pH-Wert gefördert wird. Unterstützend werden sie auch in die Behandlung von Harnwegsinfekten einbezogen, insbesondere bei gleichzeitig hohem Calciumgehalt des Wassers.

Vermutet wird außerdem ein günstiger Einfluss von Sulfat-Heilwässern auf erhöhten Blutfettspiegel (Cholesterin und Triglyceride). Ferner unterstützen sie die Behandlung von Übergewicht, verbunden mit Störungen des Fettstoffwechsels. Für ihren hohen Sulfatgehalt bekannt sind zum Beispiel Bad Mergentheimer Karlsquelle, Ensinger Schillerquelle, Mainhardter Römer Quelle aus Göppingen oder das St. Margareten Heilwasser aus Brohl-Lützing.

Heilwässer, die viel Calcium enthalten (>250 mg/l), können Calcium-Defiziten vorbeugen und sogar Mangelerscheinungen beheben. Damit dienen diese Wässer zur Vorbeugung und Unterstützung der Behandlung von Osteoporose. Heilwässer mit hohem Calcium-Gehalt sind beispielsweise Bad Driburger Caspar-Heinrich-Quelle, Bad Wiindsheimer St. Anna, Naturella Waldquelle oder St. Christophorus .

Wenn Heilwässer einen Magnesiumgehalt von mindestens 100 mg/l aufweisen, können sie Magnesiummangel vorbeugen bzw. diesen beheben. Sie werden gerne bei erhöhtem Magnesiumbedarf eingesetzt, etwa beim Sport, im Wachstumsalter, in der Schwangerschaft und in der Stillzeit. Zu nennen sind hier etwa Dunaris aus Daun, Heppinger Extra oder Vulkania Heilwasser.

Heilwässer mit viel Natrium werden besonders von körperlich aktiven Menschen geschätzt, denen dieser Mineralstoff mit dem Schweiß vermehrt verloren geht. Natriumhaltige Wässer wirken insgesamt regulierend auf den Wasserhaushalt des Körpers. Ein hoher Natriumgehalt ist nicht mit einem hohen Kochsalzgehalt zu verwechseln, da die meisten Heilwässer Natrium in Verbindung mit Hydrogencarbonat enthalten und deshalb nicht blutdruckerhöhend wirken.

Fluoridhaltige Heilwässer (>1 mg/l) eignen sich gut zur Vorbeugung von Zahnkaries, vor allem in Gegenden mit niedrigem Fluoridgehalt des Leitungswassers. Einen hohen Fluoridgehalt weisen zum Beispiel Bad Liebenzeller Paracelsusquelle II oder Sankt Libori auf.

Heilwässer mit quelleigenem Kohlensäuregehalt zwischen 1.000 bis 3.000 mg/l liegen mit diesem weit unter dem eines klassischen Sprudels mit rund 7.000 bis 8.000 mg/l. Ein derartiges Heilwasser, auch Säuerling genannt, ist besonders bekömmlich und wirkt sanft anregend auf die Verdauung. Zudem fördert es die Harnausscheidung und steigert die Produktion von Magensäften. Bekannt für einen hohen, natürlichen Kohlensäuregehalt sind Adelholzener Primus-Heilquelle, Bad Niedernauer Römerquelle, Biskirchener Karlssprudel, Haaner Felsenquelle, Kur Selters oder Odenwälter Heilquelle. (proplanta)
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