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15.05.2018 | 06:27 | Energiekonzern 

Innogy hat Kundenverlust zu beklagen

Essen - Der vor der Zerschlagung stehende Energiekonzern Innogy muss Kundenverluste verkraften.

Energieversorgung
Der Wettbewerb auf dem Strommarkt wird härter. Auch die RWE-Tochter Innogy bekommt das zu spüren. Seit Jahresbeginn haben die Essener 170.000 Kunden verloren. (c) proplanta
Sowohl in Deutschland als auch auf den Auslandsmärkten Großbritannien, Niederlande und Belgien habe es wegen des hohen Wettbewerbsdrucks im ersten Quartal 2018 Rückgänge bei den Kundenzahlen gegeben, teilte Innogy am Montag mit. In Osteuropa verzeichneten die Essener dagegen ein leichtes Plus.

Insgesamt hatte Innogy zum 31. März 15,7 Millionen Stromkunden, rund 170.000 weniger als noch zu Jahresbeginn.

Konkurrent Eon will die RWE-Tochter Innogy übernehmen und dabei deren Netz- und Vertriebsgeschäft im eigenen Konzern aufgehen lassen. Die erneuerbaren Energie von Innogy und Eon sollen zu RWE gehen. Zudem wird RWE mit knapp 17 Prozent an der neuen Eon beteiligt.

Innogy verdiente in den ersten drei Monaten weniger als im Vorjahreszeitraum. Der bereinigte Nettogewinn sank um knapp 11 Prozent auf 610 Millionen Euro. Während Innogy mit den erneuerbaren Energien und den Netzen mehr verdiente, ging der operative Gewinn des Vertriebsgeschäfts um 14,2 Prozent zurück. Dies lag neben den sinkenden Kundenzahlen auch an höheren Beschaffungskosten. Innogy musste sich wegen des kalten Wetters kurzfristig am Markt zu hohen Preisen mit Strom eindecken.

Innogy-Chef Uwe Tigges forderte bei der Vorstellung der Quartalszahlen erneut eine Integration in Eon auf Augenhöhe. «Wir wissen, dass es keine Fusion unter Gleichen ist», sagte Tigges. Innogy und Eon seien aber Unternehmen gleicher Größe. Die Zusammenführung könne nur Erfolg haben, «wenn alle fair miteinander umgehen».

Die Vorstände der drei Energieriesen Eon, RWE und Innogy hatte am Freitag mit Arbeitnehmervertretern eine Vereinbarung geschlossen, nach der betriebsbedingte Kündigungen im Zuge der Übernahme praktisch ausgeschlossen sind. Tigges bezeichnete die Übereinkunft als wichtigen ersten Schritt. Auch die Innogy-Führungskräfte müssten faire Karrierechancen erhalten. Bei ihnen gebe es die Sorge, «strukturell benachteiligt» zu werden.

Der vor zehn Wochen bei einem Säureanschlag schwer verletzte Innogy-Finanzvorstand Bernhard Günther hatte bei der Präsentation der Quartalszahlen seinen ersten öffentlichen Auftritt seit dem Überfall. «Ich bin froh, dass ich heute hier bin», sagte er bei der Telefon-Pressekonferenz. «Das ist ein wichtiger Schritt für mich, auch wenn der Weg, den ich vor mir habe, sicherlich noch ein langer sein wird.»

Günther war Anfang März von zwei Unbekannten angegriffen, zu Boden geworfen und mit Säure überschüttet worden. Der 51-Jährige erlitt schwere Verletzungen und schwebte zeitweise in Lebensgefahr. Die Tat wurde als versuchter Mord eingestuft. Die Polizei konnte noch keine Tatverdächtigen ermitteln.
dpa
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