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14.08.2018 | 13:29 | Düngemittelproduzent 

K+S beklagt Verlust durch Kanada-Werk bei steigendem Umsatz

Kassel / Philippsthal - Ein anhaltender Personalmangel im osthessischen Kaliwerk Werra macht dem Dünger- und Salzproduzenten K+S zu schaffen.

K+S
Seit 2016 geht es für K+S insgesamt wieder aufwärts. Doch das damalige Krisenjahr wirkt nach und belastet noch die aktuellen Zahlen. Am wichtigsten Standort ist die Personalnot ein Problem. (c) k+s
Die Probleme hätten dazu geführt, dass «wir nicht so viel produzieren konnten, wie wir können», erklärte ein Sprecher des Unternehmens am Dienstag in Kassel. Dort stellte der MDax-Konzern seine Halbjahreszahlen vor.

Im zweiten Quartal verbuchte K+S einen Verlust von 9,4 Millionen Euro, während der Umsatz stieg. Im Vorjahr hatte noch ein Plus von 18,9 Millionen Euro in der Bilanz gestanden.

Die Personalschwierigkeiten sind dem Konzern zufolge eine Nachwirkung des Jahres 2016, als K+S durch ungelöste Entsorgungsprobleme in die Krise gerutscht war. Wegen einer fehlenden Versenk-Erlaubnis für Produktionsrückstände hatte man die Produktion drosseln müssen, es gab Kurzarbeit. Durch die Verunsicherung hätten damals Fachkräfte wie Bergleute, Mechatroniker und Schlosser den Standort verlassen.

Bis heute habe man Probleme, diese Stellen zu besetzen, sagte der Sprecher. Das habe in diesem Jahr die Produktion um 100.000 Tonnen Kali pro Quartal gesenkt. Das Verbundwerk Werra mit 4.400 Mitarbeitern produziert jährlich rund 3,2 Millionen Tonnen.

K+S versuche gegenzusteuern: «Wir haben verstärkt Mitarbeiter in anderen Bundesländern umworben.» Es gebe Angebote für Umschulungen zum Bergmann. Auch im Ruhrgebiet werbe der Konzern um Bergleute. Doch der allgemeine Fachkräftemangel und die Lage des Werks Werra in einer eher strukturschwachen Region erschwere die Bemühungen. Bis zum Ende des Jahres will K+S die Personallage in den Griff bekommen.

Auch im neuen Kali-Werk in Kanada läuft nicht alles rund. Dort stand im zweiten Quartal die Produktion wegen einer Schornstein-Reparatur für einige Tage still. Zudem behinderte ein Streik von Lokführern den Transport der Kalisalze. Außerdem belasteten hohe Abschreibungen und Zinsen zur Finanzierung des kanadischen Werkes die Halbjahreszahlen.

Die Produktion in Kanada kurbelte zusammen mit gestiegenen Preisen für Kaliumchlorid und Düngemittel aber auch den Umsatz an. Dieser stieg im zweiten Quartal von 742 Millionen Euro im Vorjahr auf 811,9 Millionen Euro. Doch im Tagesgeschäft erzielte der Konzern nur 13,4 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 28,5 Millionen Euro gewesen.

Für das gesamte Jahr hält K+S an seinen positiven Erwartungen fest. Der Umsatz solle mit 3,9 bis 4,1 Milliarden Euro höher liegen als im Vorjahr mit 3,6 Milliarden Euro. Der Dünger- und Salzproduzent hat weltweit rund 14.800 Mitarbeiter
dpa
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