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07.06.2019 | 03:31

Leitsätze für vegane Produkte ernten Kritik

Düsseldorf / Berlin - Führt die Bezeichnung «vegane Leberwurst» Verbraucher in die Irre?

Fleischersatz?
Hersteller kritisieren Leitsätze für vegane Produkte. (c) proplanta
Mehr als ein Dutzend Interessengruppen und Hersteller von veganen und vegetarischen Produkten haben diese Frage in einem am Donnerstag veröffentlichen Statement klar verneint. Darin kritisieren sie die sogenannte Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission für neue Leitsätze, in denen sich die Behörde unter anderem mit Bezeichnungen für vegane und vegetarische Produkte auseinandersetzt.

«Es ist für Fachfremde nicht nachvollziehbar, weshalb die Verwendung von Fleischbegriffen für manche Produktgattungen erlaubt ist und für manche nicht», kritisieren daran die Unterzeichner. Dazu gehören neben Vereinen wie Proveg auch klassische Fleischproduzenten wie Rügenwalder Mühle oder der Wurst- und Fleischwarenhersteller Golßener aus dem Spreewald. Beide führen auch vegane Produkte im Sortiment.

Sie kritisieren, dass das Lebensmittelbuch etwa «vegetarisches Schnitzel» als Bezeichnung zulässt, während «vegetarisches Filet» als «unüblich» gelte. «Der Leitsatz erscheint daher willkürlich», schreiben sie.

In den Leitsätzen des Lebensmittelbuchs legt die Behörde ein «gemeinsames Verständnis» hinsichtlich der Beschaffenheit und bestimmter Merkmale von Lebensmitteln fest. Dabei geht es auch darum, welche Bezeichnungen für welche Lebensmittel «üblich» oder «unüblich» sind.

Die Leitsätze sind für die Hersteller nicht bindend. Weichen sie davon ab, müssen sie dies jedoch kenntlich machen. Die nun kritisierten Leitsätze für vegetarische und vegane Produkte hatte die Kommission im Dezember aktualisiert.

Mancher Fleischproduzent wehrt sich gegen Bezeichnungen wie «vegane Salami» und kritisiert diese als irreführend für Verbraucher. Auch der Agrarausschuss der EU-Kommission hat sich vor einigen Wochen für ein Verbot solcher Bezeichnungen ausgesprochen. Das Thema wird aber nach Einschätzung von Experten erst in der neuen Kommission wieder eine Rolle spielen, die sich nun nach der Europawahl zusammensetzen muss.
dpa
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