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10.05.2018 | 07:39 | Handels- und Dienstleistungskonzern 

Saisonstart für BayWa witterungsbedingt spät

München - Der internationale Handels- und Dienstleistungskonzern BayWa AG weist im 1. Quartal 2018 einen Umsatz von 3,8 Mrd. Euro (Q1/2017: 3,8 Mrd. Euro) aus.

BayWa
- Der kalte Winter belastet Deutschlands größten Agrarhandelskonzern BayWa: Im ersten Quartal ist das Münchner Unternehmen im operativen Geschäft in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust beim Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen belief sich auf 41 Millionen Euro, wie BayWa am Mittwoch mitteilte. (c) proplanta
Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) belief sich auf minus 41,0 Mio. Euro (Q1/2017: 8,0 Mio. Euro). Dieses Ergebnis ist saisontypisch und in seiner Höhe vor allem auf die sehr lange Winterperiode zurückzuführen, die die Segmente Agrar und Bau im deutschsprachigen Raum belastete. Außerdem gab es Verschiebungseffekte im Bereich der Erneuerbaren Energien, da zahlreiche Projekte im Solar- und Windanlagenbau zurzeit noch in der Realisierungsphase sind.

Mittlerweile hat das Geschäft mit Agrarbetriebsmitteln und im Baubereich aufgrund der warmen Witterung im April wieder deutlich angezogen. Da im Laufe des Jahres 2018 darüber hinaus auch wieder mehr Wind- und Solarparks verkauft werden können, geht die BayWa davon aus, den Ergebnisrückstand insgesamt im Jahresverlauf wieder aufzuholen, sodass die geplanten Jahresziele des Konzerns erreicht werden. Grundsätzlich hat das 1. Quartal bei der BayWa nur eingeschränkte Aussagekraft.

Segment Agrar



Im Segment Agrar profitierte der internationale Handel mit Getreide und Ölsaaten im 1. Quartal 2018 von der günstigen Preisentwicklung bei Soja und nutzte Chancen im Handel aufgrund gestiegener Preisvolatilitäten. Dieser Bereich wird sich im Laufe des Jahres nach bisheriger Einschätzung auch besser entwickeln als erwartet. Die Technik war im 1. Quartal 2018 weiterhin geprägt von einer hohen Nachfrage nach landtechnischen Maschinen und Geräten.

Im inländischen Erzeugnis- und Betriebsmittelgeschäft hingegen führte strenger Frost in weiten Teilen Deutschlands bis weit in den März hinein zu einem verspäteten Saisonstart und deutlich geringeren Absatzmengen als im Vorjahreszeitraum. Aufgrund der erheblichen Ernteverluste am Bodensee durch Frost- und Hagelschäden im 1. Halbjahr 2017 reduzierte sich das Vermarktungsvolumen im Obsthandel mit entsprechenden Auswirkungen auf das Ergebnis im 1. Quartal 2018.

Der Ergebnissprung im internationalen Agrarhandel konnte die Rückgänge im inländischen Agrargeschäft und bei Global Produce (ehemals Obst) nicht kompensieren. Da aber u. a. die Vermarktungssaison der neuen Apfelernte in Neuseeland vielversprechend angelaufen ist, wird ebenfalls bei Global Produce zum Jahresende mit einem höheren Ergebnis gerechnet als ursprünglich erwartet.

Auch der Betriebsmittelabsatz hat durch die warme Frühjahrswitterung wieder angezogen, sodass die BayWa von deutlichen Aufholeffekten im Verlauf des Jahres im Segment Agrar ausgeht. Insgesamt betrug der Umsatz in diesem Segment im 1. Quartal 2018 2,73 Mrd. Euro (Q1/2017: 2,74 Mrd. Euro). Das EBIT im 1. Quartal 2018 belief sich auf minus 2,7 Mio. Euro (Q1/2017: 11,2 Mio. Euro).

Segment Energie



Die lange Winterperiode hatte ebenfalls Auswirkungen auf das klassische Energiegeschäft: Auch wenn der Verkauf von Schmierstoffen und Pellets etwas anzog, konnte diese Entwicklung nicht den Rückgang u. a. beim Dieselabsatz im Zustellgeschäft kompensieren.

Das EBIT des Segments veränderte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum deutlich, da die BayWa r.e. renewable energy GmbH im 1. Quartal 2017 von einem außergewöhnlich starken Projektgeschäft profitiert hatte. In den Folgemonaten wird die Anzahl der Projektverkäufe bei den Regenerativen Energien aber planmäßig wieder stark ansteigen. Der Umsatz im Segment Energie im 1. Quartal 2018 betrug 775,8 Mio. Euro (Q1/2017: 770,4 Mio. Euro). Das EBIT betrug im 1. Quartal 2018 minus 3,5 Mio. Euro (Q1/2017: 24,3 Mio. Euro).

Segment Bau



Im 1. Quartal des Jahres 2018 hatte die lange Winterperiode auch Auswirkungen auf das Segment Bau, da die Bautätigkeiten durch gebietsweisen Dauerfrost bis weit in den März hinein gebremst wurden. Außerdem entwickelte sich aufgrund der entsprechend niedrigeren Nachfrage nach Baustoffen ein verstärkter Preiswettbewerb in der Branche, der den Margendruck erhöhte. Von daher kam der Umsatz des Segments nicht ganz an den hohen Vorjahreswert heran und das saisonübliche negative EBIT lag noch unter dem Vergleichswert des Vorjahreszeitraums.

Seit Anfang April wird jedoch wieder mit Hochdruck in der Baubranche gearbeitet und die Auftragsbestände liegen bereits über dem Vorjahresniveau, sodass der mengenbedingte Ergebnisrückgang schnell wieder aufgeholt werden sollte. Der Umsatz des Segments Bau im 1. Quartal 2018 betrug 287,9 Mio. Euro (Q1/2017: 290,7 Mio. Euro) und das EBIT lag bei minus 15,7 Mio. Euro (Q1/2017: minus 11,4 Mio. Euro).

Segment Innovation & Digitalisierung



Im 1. Quartal 2018 konnte dieses Segment den Umsatz deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern. Dies ist auf den stetigen Ausbau des Produktangebotes, die internationale Vertriebsausweitung und ein starkes Wachstum an Neukunden zurückzuführen. Dieses Wachstum ist durch die gegenüber dem Vergleichszeitraum in 2017 deutlich gestiegenen, notwendigen Investitionen vor allem für die Entwicklung von Digital Farming Lösungen im EBIT wieder egalisiert worden. Der Umsatz im Segment Innovation & Digitalisierung betrug im 1. Quartal 2018 2,0 Mio. Euro (Q1/2017: 1,5 Mio. Euro) und das EBIT belief sich auf minus 3,0 Mio. Euro (Q1/2017: minus 3,0 Mio. Euro).
baywa
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