Das Unternehmen verbuchte nach dem Verkauf in seiner Halbjahresbilanz diesbezüglich einen Aufwand von 39,9 Millionen Euro. Durch den Verkauf an die staatliche Ölgesellschaft der Republik Aserbaidschan Socar seien die finanziellen Risiken für EWE aber um 220 Millionen Euro reduziert worden, teilte EWE bei der Vorlage der Zahlen am Dienstag in Oldenburg mit.
In der Gesamtrechnung betrachtet war das Türkei-Engagement für EWE seit 2007 wenig erfreulich. Ziehe man nüchtern Bilanz, dann habe EWE nach zwölf Jahren rund 290 Millionen Euro weniger eingenommen, als seinerzeit für den Erwerb der Gesellschaften aufgewendet worden sei, bilanzierte Finanzvorstand Wolfgang Mücher.
Das erste Halbjahr liege insgesamt im Rahmen der Erwartungen. Zum 30. Juni steigerte EWE den Umsatz um 7,8 Prozent auf rund 2,9 Milliarden Euro. Beim Gewinn stand unter dem Strich aber ein Minus von über 20 Prozent: Das Periodenergebnis schrumpfte von 149,7 auf 115,1 Millionen Euro. Dies sei vor allem durch die Stichtagsbewertung der Sicherungsgeschäfte im Energiehandel begründet und habe keine Auswirkungen auf das operative Geschäft.
Positive Nachrichten gab es beim Thema Klimaschutz. Die spezifischen CO2-Emissionen der Stromproduktion sanken laut EWE auf 493 Gramm
CO2 je Kilowattstunde. Die bedeute gegenüber dem Ausgangswert im Jahr 2005 eine Reduzierung um 40,4 Prozent. Damit habe EWE das 2014 gesetzte Ziel einer Verringerung um 40,0 Prozent bis 2020 vorzeitig erreicht.
Die nicht börsennotierte Aktiengesellschaft EWE gehört überwiegend Städten und Landkreisen in Nordwestdeutschland und beschäftigte im ersten Halbjahr im Mittel 8.741 Mitarbeiter (1. Halbjahr 2018: 8.372).