In der Lebensmittelbranche konzentrieren sich Teile des Geschäfts auf immer weniger Anbieter. Nun gibt es neue Fusionspläne - zwei bekannte Hersteller tun sich auf dem Wurstmarkt zusammen. (c) proplanta
Damit könnte der Fleischriese Tönnies im harten Wettbewerb mit Wurstprodukten deutlich mehr Konkurrenz bekommen.
Wie Kemper mit Sitz im niedersächsischen Nortrup am Dienstag mitteilte, wird durch die Fusion mit Reinert aus Versmold (Nordrhein-Westfalen) der nach Umsatz zweitgrößte deutsche Wurstproduzent geschaffen.
Firmenangaben zufolge beträgt der Jahreserlös dann mehr als 700 Millionen Euro. Nach Informationen der «Lebensmittel-Zeitung» lag darüber zuletzt nur die zum Tönnies-Konzern gehörende Zur-Mühlen-Gruppe.
Die Inhaber-Familien Reinert und Kühnl sollen je die Hälfte der Anteile an dem neuen Unternehmen mit dem Namen «The Family Butchers» halten, erklärte Kemper. Die Kartellbehörden müssen den Plänen noch zustimmen. Beide Partner peilen für ihre Fusion den Jahreswechsel an, nach Angaben einer Sprecherin gibt es aber noch keinen konkreten Zeitpunkt für die erhoffte Genehmigung.
In den neun gemeinsamen Werken sollen rund 2.600 Beschäftigte arbeiten - vier der Standorte betreibt Kemper, die übrigen fünf Reinert, wo es auch einen Schwerpunkt auf der Rohwurst- und Schinkenproduktion gibt.
Ziel sei es, in dem zusammengeschlossenen Unternehmen sowohl günstige als auch Premium-Produkte anzubieten. Der Wettbewerber Zur-Mühlen-Gruppe hatte erst im Sommer das deutsche Wurstgeschäft von der Bell-Gruppe aus der Schweiz übernommen.