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07.04.2018 | 16:34 | Blumenmeer 

Landesgartenschau 2018 in Lahr

Lahr - Aus früheren Acker- und Wiesenflächen wird ein Blumenmeer, aus dem badischen Lahr eine blühende Stadt - zumindest für sechs Monate.

Gartenschau 2018
Das badische Lahr ist Ausrichter der diesjährigen Landesgartenschau. Mit Blumen und Pflanzen alleine ist es nicht getan. Neu gebaut wurde ein 38 Hektar großes Freizeitareal - Kita und Sporthalle inklusive. (c) proplanta
Die 46.500 Einwohner zählende Kommune im Ortenaukreis richtet in diesem Jahr die Landesgartenschau aus. Die Großveranstaltung mit Besuchern aus ganz Baden-Württemberg und darüber hinaus läuft ein halbes Jahr.

Von Nutzen sein soll sie aber länger. Die Blumenschau schafft auf Dauer neue Freizeitangebote und Infrastruktur. Sie dient somit als ein Instrument der Stadtentwicklung.

Eröffnet wird die Landesgartenschau am 12. April, sie dauert bis Mitte Oktober. «Für Lahr ist die Gartenschau ein Motor des Wandels», sagt Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller (SPD). Es soll der Stadt ein positives Image geben und deren Freizeitwert erhöhen.

Lahr, an der Grenze von Oberrhein und Schwarzwald gelegen, war von 1898 bis 1995 Garnisonsstadt. Militär prägte knapp 100 Jahre lang das Bild. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente Lahr den kanadischen Streitkräften als europäisches Hauptquartier. 1995 zogen die Kanadier ab. Sie ließen nicht nur den großen NATO-Flughafen, sondern eine ganze Stadt mit ungewisser Zukunft zurück.

«Wir mussten handeln und für die Zukunft der Stadt die Weichen neu stellen», sagt der Oberbürgermeister. Alle Versuche zum Erhalt des großen Flughafens scheiterten. Angesiedelt haben sich seither aber viele Firmen, wirtschaftlich sieht sich Lahr auf einem guten Weg.

Nach dem Abzug des Militärs kamen in den 1990er Jahren in die damals frei gewordenen Kasernen mehrere tausend Spätaussiedler, überwiegend aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Die Bundesregierung hatte sie der Stadt zugewiesen. Soziale Spannungen waren die Folge. Mit einer Aussiedler-Quote von rund 20 Prozent nimmt Lahr bundesweit einen Spitzenplatz sein, sagt Müller.

Die Landesgartenschau soll der Stadt nun ein neues Gesicht geben. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, erklären die Geschäftsführer Ulrike Karl und Tobias de Haen. Nach drei Jahren Bauzeit ist ein 38 Hektar großes Gelände entstanden, das nun an 186 Tagen der Gartenschau dient. Rund 4.000 Veranstaltungen sind geplant, eine Million Besucher werden erwartet.

«Pünktlich zum Start der Gartenschau blühen unsere drei neuen Parkanlagen mit mehr als 100.000 Blumenzwiebeln auf», sagen die Organisatoren. Neben Blumen, Pflanzen und Freizeitangeboten geht es auch um Botschaften. Eine neu angelegte Kleingartenlage soll Besucher zum Gärtnern animieren, auch in den Städten. Kommunen sollen so grüner werden - ein Mittel gegen das Insektensterben.

«Mit dem Gelände der Landesgartenschau ist in Lahr ein wichtiger Naherholungsraum für die Zukunft entstanden», sagt Geschäftsführer de Haen. Neu gebaut wurden eine Kindertagesstätte, eine Sporthalle, eine große Fußgängerbrücke sowie ein künstlich angelegter See. Dies alles bleibt auch nach Ende der Gartenschau erhalten. Der See etwa soll in Lahr künftig als Bade- und Freizeitort dienen.

Die badische Stadt sei damit landesweit ein Positivbeispiel, sagt der für die Gartenschauen zuständige Agrarminister Peter Hauk (CDU). «Landesgartenschauen sind wichtige Instrumente, um die Stadtentwicklung maßgeblich voranzutreiben», erklärt er: «Sie schaffen neue erlebbare Grün- und Freianlagen, von denen die Bevölkerung und die Gäste der Stadt weit über das eigentliche Durchführungsjahr hinaus profitieren.»

Ein solcher Naherholungsraum sei im Lahrer Westen auf ehemals überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen realisiert worden. Die Gartenschau werde dort auf gute Besucherresonanz stoßen.

Auch andere Kommunen haben Interesse und bemühen sich beim Land, Gartenschauen ausrichten zu dürfen. Bis zum Jahr 2025 sind die Schauen vergeben, sagt der Minister: «Für die Jahre 2026 bis 2030 liegen 14 Bewerbungen vor.» Im Laufe des Sommers werde die Regierung entscheiden, welche dieser Bewerberstädte den Zuschlag erhalten.
dpa/lsw
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